Rezension

Sehr distanziert geschrieben, dabei aber interessante Story

Boy Nobody 01. Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. - Allen Zadoff

Boy Nobody 01. Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder.
von Allen Zadoff

Tolle Idee, gut umgesetzt - eigentlich. Trotzdem wurde ich mit dem Buch nicht wirklich warm. Ja, ich wollte wissen, wie es weitergeht, es war spannend, es war...ganz viel, aber mir fehlte etwas.

Insgesamt ist mir der Ton, die Erzählweise einfach zu distanziert und ich werde mit dem Protagonisten einfach nicht warm. Natürlich passt seine Art genau zu seiner Ausbildung, zu seinem Leben und in sich ist alles stimmig, aber darum mag ich ihn und seine Erzählweise trotzdem nicht. Ob es nun daran liegt, dass es mir widerstrebt, mir vorzustellen, dass man Kindern so eine Ausbildung angedeihen lassen könnte oder ob es tatsächlich nur mit dem Schreibstil zusammenhängt, ich weiß es nicht.

Die Grundidee des jugendlichen Auftragskillers, der emotionslos von Auftrag zu Auftrag zieht, finde ich durchaus interessant. Dieser Auftrag jedoch ist brisanter und gefährlicher als alle anderen vorher. Nicht nur die Zielperson ist etwas Besonderes, nein, der Auftrag muss auch in wenigen Tagen ausgeführt werden, deutlich schneller als sonst üblich. Das wäre alles nicht weiter problematisch, wenn Boy Nobody tatsächlich in jeder Hinsicht und in BNezug auf jede Person so eiskalt wäre, wie er es gelernt hat, aber bei diesem Auftrag gibt es auf einmal einen Faktor, den er nicht hatte einplanen können - Amy, die Tochter des Bürgermeisters.

Das Buch ist definitiv mal etwas anders, eine interessante Idee mit einer an sich stimmigen Umsetzung, auch wenn ich nicht damit warm wurde.

Wer Probleme mit diesem emotionsarmen, eher kühl-distanzierten Stil hat, wird an dem Buch vermutlich weniger Freude haben, obwohl es handwerklich wirklich gut gemacht ist, interessante und vielschichtige Chraktere aufweist und eine spannende Story hat.