Rezension

Sehr düster und absolut lesenswert!

The Viking Dead - Toby Venables

The Viking Dead
von Toby Venables

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:
Düstere Legenden ranken sich um eine dunkle Festung - verborgen in einem Fjord - und unbesiegbare Berserker, die mit schwarzen Schiffen kommen werden …

Nordeuropa, Anno Domini 976: Nach einer erbitterten Schlacht sind der Wikinger Bjólf und seine Crew der Hrafn auf der Flucht durch unbekannte Gewässer. Schließlich landen sie an den Gestaden
eines trostlosen, verfluchten Landes. Die Toten finden hier keine Ruhe, sondern verwandeln sich in Draugr, Untote, getrieben von unstillbarem Hunger nach dem Fleisch der Lebenden. Bjólf beschließt
zu fliehen, doch dann kommen die schwarzen Schiffe.

Gestrandet mit Männern, die nach und nach zu wandelnden Toten werden, steht Bjólf vor der Wahl:
Sich durch einen Wald voller Untoter zu schlagen, in das Schloss einzudringen, um dort dem schrecklichen Geheimnis auf die Spur zu kommen, oder einer von ihnen zu werden, seelenlos und untot bis in alle Ewigkeit.

„The Viking Dead“ von Toby Venables, nicht zu verwechseln mit „The Walking Dead“ (obwohl ich das Wortspiel mag), ist ein Horror-Schmöker der besonderen Art.
Der Autor war mir zuvor nicht bekannt, aber Michael Preissls (Voodoo Press) unermüdlicher Suche nach außergewöhnlichem Stoff ist es zu verdanken, dass sich dies nun geändert hat.
Und außergewöhnlich ist dieser Roman auf jeden Fall.
Fühlt man sich als Leser im ersten Moment von zahlreichen skandinavischen Namen regelrecht erschlagen, steckt man wenig später bereits unrettbar in einer düsteren, unheilvollen Atmosphäre fest.
Tapfere Wikinger, grauenvolle Kreaturen und zuletzt ein junger Bursche, der sich für immer von seiner Kindheit verabschieden wird, machen diese Geschichte zu einem mitreißenden Erlebnis.
Sprachlich finden wir uns selbstverständlich in etwas altmodischeren Gefilden wieder, was dem Lesespaß aber in keiner Weise schadet. Im Gegenteil!
Toby Venables geht es zunächst etwas ruhiger an, baut dann aber einen herrlich schwarzen Spannungsbogen auf, der dem Leser seine volle Kraft schließlich in einem blutigen Showdown um die Ohren schlägt. So mag ich das. Man spürt es kommen. Und wenn es dann kommt, holt es einen aus den Schuhen.
Gut gemacht, würde ich sagen. Für mich war dieser Schmöker auf jeden Fall ein Vergnügen. Danke dafür!

Fazit:
„The Viking Dead“ zeigt dem Leser, dass Wikinger nicht nur Met saufen und lädierte Helme ausbeulen. DIESE Wikinger haben ganz andere Probleme. Toby Venables allein kennt die Wahrheit über das Blut auf deren Waffen. Okay, das ist nicht ganz richtig. Ich bin jetzt auch eingeweiht – und habe es nicht bereut. Gerne empfehle ich diesen Schmöker weiter.