Rezension

Sehr eintönig

For 100 Days - Täuschung - Lara Adrian

For 100 Days - Täuschung
von Lara Adrian

Bis zu einem gewissen Punkt habe ich Lara Adrians Midnight Breed Serie geliebt, doch irgendwann (ab dem Punkt, an dem es um die zweite Generation ging) wurde es irgendwie langweilig und ich habe aufgehört, weitere Bände zu lesen. Da ich aber immer noch ein Fan der Autorin bin, habe ich mich unglaublich gefreut, als ich For 100 Days entdeckt habe. Und ich habe mich gefragt, ob sie wohl auch eine gute Liebesgeschichte ohne fantastische Kreaturen schreiben kann. Um die Antwort gleich vorweg zu nehmen, ich bin ziemlich unentschlossen.

Die Grundstruktur der Handlung ist wahrlich nichts Neues, es ist eine dieser typischen New-Adult-Prämissen. Eine junge, hübsche, talentierte, aber leider finanzielle nicht sonderlich liquide Frau (in diesem Fall eine Künstlerin) trifft auf eine arroganten, reichen, aber ziemlich attraktiven macho-Typen und trotz aller Unterschiede und Konflikte verlieben sie sich ineinander. Schon tausendmal da gewesen, aber wenn es gut erzählt ist, macht das ja nichts. Tja, ist es denn gut erzählt?

"[M]eine [...] Probleme scheinen in weite Ferne gerückt zu sein und werden von der Lust, die Nick mir geschenkt hat, und der Geborgenheit, die ich in seinen Armen finde, in Schach gehalten. So etwas habe ich noch mit keinem anderen Mann erlebt..."
(Position 3132 von 4677)

Dass ich Lara Adrians Schreibstil mag, weiß ich schon seit Midnight Breed, aber ein guter Stil allein reicht nicht aus. Es gehören auch spannende Figuren und vielleicht die eine oder andere Nebenhandlung dazu, damit aus einem flüssig zu lesenden Buch ein gutes und spannendes wird. Denn ja, auch eine Liebesgeschichte kann spannend sein. Hier hapert es in meinen Augen aber ziemlich.

Wie schon erwähnt, ist die Prämisse der Geschichte schon tausendmal da gewesen. Junge Künstlerin trifft auf arroganten Millionär. An dieser Stelle hätte Adrian sich zwei wirklich interessante Typen ausdenken müssen, um aus der Masse herauszustechen, aber sowohl Avery Ross wie auch Nick Baine sind absolut uninteressante 08/15-Figuren, die die üblichen Päckchen zu tragen haben, die übliche Geheimniskrämerei an den Tag legen und mich durch das übliche naive Verhalten den Kopf schütteln lassen. Kurzum, Maren und Nic sind so stereotyp, dass sie einfach langweilig sind.

Und die Story? Tja, so wirklich spannende Nebenhandlungen gibt es eigentlich auch nichts, da ist kein Element, das mein Interesse geweckt hat. Hier geht es leider nur darum, wie sich zwei Menschen im ersten Teil der Geschichte kennen lernen und im zweiten Teil sehr viel Sex haben. Das war's. Ich denke nicht, dass ich die Folgebände For 100 Nights und For 100 Reasons lesen werde, weil mich einfach nicht interessiert, wie die Geschichte von Avery und Nick weitergeht.

(c) Books and Biscuit