Rezension

Sehr emotionale Lebens- und Liebesgeschichte mit ernstem Hintergrund!

Der Pub der guten Hoffnung - Alexandra Zöbeli

Der Pub der guten Hoffnung
von Alexandra Zöbeli

Bewertet mit 5 Sternen

Was für mich vom Cover, dem Titel und der Inhaltsbeschreibung her zunächst wie ein reines Rosamunde Pilcher Idyll klang, entpuppte sich als überraschend tiefgründige Lebens- und Liebesgeschichte, die mich zum Nachdenken brachte.
Alexandra Zöbelis Roman "Der Pub der guten Hoffnung" beginnt gleichsam mit einem Paukenschlag. Von einem Tag auf den anderen zerbricht das sorglose Leben von Hannah und Sam, als ihr Sohn in einem Zug Amok läuft und sich und Mitreisenden das Leben nimmt. Als Leser empfindet man mit den Protagonisten, die zwischen Schock, Trauer und Unverständnis schwanken, sich den Angriffen und Vorwürfen ihrer Umwelt und Presseattacken ausgesetzt sehen und sich mit Selbstvorwürfen geißeln, weil sie die Nöte und psychischen Probleme ihres eigenen Sohnes nicht gesehen haben. In diesem ganzen Gefühlschaos gerät auch ihre bis dahin scheinbar glückliche Ehe ins Wanken. Hannah flieht in eine psychiatrische Klinik, um Ruhe zu finden, Sam nimmt eine Auszeit in einem kleinen Dorf in Wales.
Dort landet er gleichsam in einer völlig anderen Welt und trifft auf die Junge Hope und ihre Familie, die auch mit erheblichen Problemen zu kämpfen hat. Sams "Ankommen" und "Einfinden"  in Wales schildert die Autorin ebenfalls sehr einfühlsam. Sie entwickelt die Geschichte langsam, für mich aber nicht langweilig.
Bis letzendlich alle Fäden in Wales zusammenlaufen erlebt der Leser eine sehr emotionale Lebens- und Liebesgeschichte mit vielen Wendungen, die einen insgesamt nachdenklich zurücklässt.
Ein sehr schönes Buch!