Rezension

Sehr enttäuschendes Ende

Mondprinzessin - Ava Reed

Mondprinzessin
von Ava Reed

Bewertet mit 3 Sternen

Die Aufmachung des Buches ist traumhaft. Das Buch scheint förmlich zu leuchten, wenn man es in den Händen hält. Der tolle Nachthimmel, das Mädchen auf dem Mond und der Waschbär schimmern richtig. Das Softcover an sich fühlt sich auch sehr angenehm in der Hand an. Die Verzeirungen an den Kapiteln, Die Weisheiten vor jedem Kapitel und die 2 (oder 3) illustrierten Seiten im Buch sind unglaublich toll. Man sieht einfach das sich jemand bei der Aufmachung des Buches sehr viel Mühe gegeben hat.

Zur Story lässt sich soviel sagen: Es geht erst langsam los, nimmt dann Fahrt auf und wird dann wieder ruhiger. Dabei wird die Story aber nie uninteressant. Es ist halt eine Liebesgeschichte auf dem Mond. Zu viel Action und Intrigen dürft ihr also nicht erwarten.

Die Charaktere, allen voran Lynn und Yuri kann man schnell ins Herz schließen. Lynn jammert zwar öfter mal rum und badet im Selbstmitleid, aber generell mochte ich ihre Interaktionen mit Yuri und den anderen Charakteren echt gerne.

Yuri ist ein Vorzeige-Beschützer, wie man ihn aus jedem beliebigen Jugendbuch kennt. Allerdings fährt er nicht die Schiene von abweisend oder unnahbar, sondern er ist offen und freundlich. Das fand ich echt angenehm zu lesen.

Die anderen Nebencharaktere sind leider nicht besonders gut ausgearbeitet. Sie erfüllen ihren Zweck für die Story, haben aber leider keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Ähnlich unausgereift wirkt der Weltenentwurf. Wir bekommen kaum Erklärungen wie was funktioniert. Beispielsweise kommt die Frage auf wie man auf dem Mond atmen kann. Daraufhin wird erklärt das der Mond eigentlich der Erde gleicht, aber da es keine Bäume gibt wird der Sauerstoff mit Maschinen erzeugt. Wie das ganze aber genau funktioniert und woher die Maschinen kommen, wird nicht erläutert. So ergeht es leider jeder Logikfrage, die man sich während des Lesens stellt. Sie werden unzureichend beantwortet, oder einfach gar nicht.

Mir persönlich hat das allerdings gar nicht mal so viel ausgemacht. Für mich stand einfach die Liebesgeschichte im Vordergrund, wie es auch bei Selection der Fall war. Dort wurden ja auch einige Dinge nicht erklärt und trotzdem wusste das Buch zu überzeugen. Bei der Mondprinzessin war ich von den 200 Seiten echt begeistert. Konnte mich von der Geschichte berieseln lassen, musste hin und wieder schmunzeln und konnte die Anziehung zwischen Lynn und Yuri verfolgen. Leider hielt dieses Gefühl nicht bis zum Ende an. Die letzten 50 Seiten empfand ich als äußerst enttäuschend. Es gab plötzlich Action, der Bösewicht wurde aufgelöst und die Liebesgeschichte wurde plötzlich so sehr vertieft, das ich das als Leserin gar nicht nachvollziehen konnte. War die Liebe erst zart und die beiden haben sich langsam angenähert, so war auf den letzten Seiten von "Die Liebe des Lebens" die Rede. Man kann also sagen das Ende kam aprubt, hat viel zu viele offene Fragen zugelassen und hat nochmal so sehr mit Logikfehlern um sich gehauen, das ich tatsächlich einfach nur noch angenervt war. Nicht nur das der Bösewicht total offensichtlich war, nein er hatte auch eines der schwächsten Motive, das ich jemals in einem Buch gelesen habe. Wäre das Ende anders verlaufen, hätte ich diesem Buch noch locker 4 Sterne gegeben. Aber meine Enttäuschung sitzt dafür einfach zu tief.

 

Abschließenden Meinung:

200 Seiten des Buches empfand ich als angenehm, märchenhaft und entspannend. Die letzten 50 Seiten waren ein Graus. Man hätte aus dem Buch SO viel mehr machen können, wenn es noch so um die 100 bis 150 Seiten mehr gehabt hätte. Schade. Von mir gibt es daher leider nur 3 von 5 Sterne