Rezension

Sehr fesselnd, zum Schluss hin aber leider etwas nachlassend

The Revenant - Der Rückkehrer - Michael Punke

The Revenant - Der Rückkehrer
von Michael Punke

Überwiegend sehr fesselnd und spannend geschrieben, lässt zum Ende hin jedoch leider etwas nach

Hugh Glass ist Teil einer Gruppe Pelztierjäger, als er von einem Grizzly angefallen und schwer verletzt wird. Die Männer tragen ihn 3 Tage, aber sein Zustand bessert sich nicht. Die Zeit drängt, denn ihr Ziel liegt noch in weiter Ferne und der Winter naht. So beschließt ihr Anführer, mit der Gruppe weiterzuziehen und Hugh in der Obhut zweier Männer zurückzulassen, die ihn im Falle seines Todes anständig begraben sollen. Als sich Indianer nähern, lassen ihn seine Begleiter schmählich im Stich und stehlen ihm auch noch seine Ausrüstung, so dass ihm noch nicht einmal ein Messer zur Verteidigung bleibt. Doch Hugh Glass stirbt nicht. Kriechend und hungernd kämpft er sich Meter für Meter ins Leben zurück getrieben von dem Verlangen, die Männer zur Rechenschaft zu ziehen, die ihn einfach sich selbst überlassen haben. 3000 Meilen ist sein Weg lang.

Wird er es schaffen, die Männer zu finden und sich zu rächen? Welche Gefahren drohen und wie kann man solche Strapazen meistern?

Der Roman erzählt eine wahre Geschichte, die sich im frühen 19. Jahrhundert in den Rocky Mountains zugetragen hat. Sie hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Obwohl der Protagonist lange Zeit allein ist, hatte ich nie das Gefühl, dass das Buch nur aus Monologen besteht. Die Landschaft wurde so eindringlich beschrieben, dass ich genaue Bilder vor Augen hatte und mich fast in Land und Zeit verlor. Auch die Leiden des Protagonisten, seine Gedanken, die Kälte und die Gefühle konnte ich fast körperlich spüren, so intensiv haben die Worte des Autors auf mich gewirkt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Leider habe ich erst zum Schluss erfahren, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt. Wahrscheinlich hätte ich alles noch intensiver empfunden, wenn mir das vorher klar gewesen wäre.

Gegen Ende der Reise ging alles allerdings plötzlich sehr schnell, mir persönlich zu schnell. Alles nahm Fahrt auf, was nach meinem Empfinden dem letzten Teil des Buches nicht gut getan hat. Mir fehlten die detaillierten Beschreibungen und ich hätte mir ein befriedigenderes Ende gewünscht. Daher musste ich meine Bewertung von 5 auf 4 Sterne korrigieren. Dennoch kann ich das Buch absolut empfehlen.