Rezension

Sehr gelungene Fortsetzung

Breathe - Flucht nach Sequoia - Sarah Crossan

Breathe - Flucht nach Sequoia
von Sarah Crossan

Bewertet mit 4 Sternen

Breathe - Flucht nach Sequoia von Sarah Crossan ist der zweite und leider auch schon der letzte Teil der wirklich tollen Breathe-Reihe.
 Wie bereits schonder erste Teil, Gefangen unter Glas, ist auch der Nachfolgeroman eine packende und mitreißende Dystopie und zwar von Beginn an. Der zweite Roman knüpft dabei nahtlos an den ersten Roman an ohne großartig Rückblicke einzuarbeiten.
So befindet sich Alina zusammen mit Silas und einigen wenigen Rebellen auf der Flucht vom Hain in Richtung Sequoia, in der Hoffnung, dort in Sicherheit zu sein. Währenddessen haben es Bea und Quinn gerade so geschafft, aus der Kuppel zu fliehen und sind nun ebenfalls auf der Suche nach der Zufluchtsstätte Sequoia. Beide Gruppen durchleiden viele Hürden und müssen vor allem mit den immer knapper werdenden Sauerstoffvorräten zurecht kommen.
Unterwegs lernen wir einen vierten, neuen Hauptcharakter kennen, nämlich Oscar. Dieser war ein Elitesoldat des Ministeriums, wechselte aber nach dem Massaker am Hain die Seiten und will nun versuchen, den Rebellen zu unterstützen. Dabei wird er allerdings feststellen müssen, dass nicht alle, die sich den Rebellen zuordnen, auch freundliche Absichten haben und das Sequoia nicht unbedingt ein heiliger Ort ist. Die Protagonisten stehen vor vielen Gefahren und Herausforderungen und der Kampf gegen Breathe ist schwieriger als gedacht. Werden die vier es trotzdem schaffen können?

"Bäume fällen, um die Menschen zu ernähren - ein genialer Plan, wie man gesehen hat." - Seite 214
Von Beginn an kann Sarah Crossan mit ihrem mitreißenden Erzählstil bei mir punkten. Zwar knüpft die Erzählung nahtlos an den ersten Roman an, da ich den Vorgänger aber vor über einem halben Jahr gelesen habe, sind mir die Charaktere leider nur noch etwas vage in Erinnerung geblieben, weshalb der Einstieg in Breathe - Flucht nach Sequoia etwas holprig war und ich mich erst einmal wieder in die Charaktere hineindenken musste. Eine kurze Einführung bzw. ein Rückblick wäre schön gewesen.
Nichtsdestotrotz kommt man nach ein paar Kapiteln wieder in die Geschichte rein, was vor allem den sich ändernden Erzählperspektiven geschuldet ist. Mir gefällt es nach wie vor ausgesprochen gut, die Geschichte aus nun vier Erzählperspektiven mitzuerleben, wodurch man sich sehr gut in den jeweiligen Charakter hineinversetzen und jederzeit gut mit ihnen mitfühlen kann. Leider kommt dabei die Gefühlsebene der Charaktere etwas zu knapp, da vor allem Bea und Quinn, kaum Emotionen zeigen, wenn sie aufeinander treffen. Dabei sind die beiden doch zusammen. Etwas mehr Tiefgang wäre hier schön gewesen.

Der Sprach- und Erzählstil ist dabei für ein Jugendbuch angemessen und sehr einfach gehalten wodurch das Lesen sehr (vielleicht schon etwas zu sehr) vereinfacht wird. 
Auf jeden Fall schafft es Sarah Crossan, die Spannung im Roman kontinuierlich zu steigern, was in einem temporeichen Finale gipfelt, bei welchem sich die Ereignisse nahezu überschlagen.

Alles in allem ist der zweite Teil von Breathe auch ein sehr toller Roman, welcher mich super unterhalten hat und mit seinen erscherckenden und sehr realitätsnahen Schilderungen überzeugen konnte. Leider wird es zum Ende hin etwas zu temporeich, wobei sich die Ereignisse zu sehr überschlagen. Hier hätte Frau Crossan das Tempo etwas drosseln und auf die eine oder andere Wendung und Handlung vertiefend eingehen können.
 

Fazit:

Auf jeden Fall ist auch dieser Roman hervorragende dystopische Unterhaltung, welcher vor allem mit seinen realitätsnahen Handlungen bei mir punkten konnte. Trotz einiger kleiner Schwächen kann ich diese Fortsetzung ohne Bedenken weiterempfehlen. Mitreißende, spannende und überraschende Lektüre auf hohem Niveau.

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