Rezension

sehr gelungener Thriller, allerdings nichts für zarte Gemüter

Nr. 13 - Laura Wulff

Nr. 13
von Laura Wulff

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung:

Daniels Magen krampfte sich zusammen, je näher er dem Eingang des Ritualbads kam. Er empfand keinen Spaß daran, blutbesudelte Tatorte aufzusuchen, Leichen zu betrachten und Morde en détail zu rekonstruieren. Es stimmte, dass er seinen Beruf mit Leidenschaft ausübte, aber es ging ihm einzig um Gerechtigkeit.
„Er trug die Kutte eines Mönchs.“ So beschreibt eine verwirrte alte Frau den Mörder, den sie in der gegenüberliegenden Wohneinrichtung für rehabilitierte Sexualstraftäter beobachtet haben will. Nur mit dieser Aussage kann der Kölner Kriminalkommissar Daniel Zucker – nach einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt, nun aber wieder im Dienst – nicht mit den Ermittlungen anfangen, ohne einen Eklat zu verursachen. Darum wird Daniels Frau Marie beauftragt, ein Phantombild des Mörders zu erstellen. So stößt sie auf beunruhigende Hinweise: Hat ihr eigener Chef eine dunkle Seite, von der niemand etwas ahnt? Währenddessen beschließt Maries 19-jähriger Cousin, Daniel bei der Suche nach der Wahrheit zu helfen – und bringt sich damit in größte Gefahr…
Ein mysteriöser Mord, ein Haus voller Verurteilter und ein Alptraum, aus dem es kein Erwachen zu geben scheint: der neue Fall für die Zuckers! (Quelle: dotbooks Verlag)

Meine Meinung:

Bei einer Stadtführung durch Köln wird in einem jüdischen Ritualbad eine weibliche Leiche gefunden. Kriminalkommissar Daniel Zucker wird mit diesem Fall betaut und nimmt seine Ermittlungen auf. Doch der Fall ist sehr brisant, er muss schnellstmöglich Ergebnisse liefern. Eine Spur führt Daniel in die Bruchstraße, zum Haus mit der Nummer 13. Dort leben ehemalige pädophile Strafgefangene, die wiedereingegliedert werden sollen. Ausgerechnet dort möchte eine Nachbarin, eine alte Frau, einen Mord beobachtet haben.

Wie hängt dies alles zusammen? Und kann Daniel den Fall aufklären, obwohl er im Rollstuhl sitzt?

Der Thriller „Nr. 13“ stammt von der Autorin Laura Wulff. Unter diesem Pseudonym schreibt die bekannte Autorin Sandra Henke. Für mich war dieser Thriller meine Premiere, kannte ich doch noch kein Werk der Autorin.

Daniel und Marie Zucker sind zwei authentisch dargestellte Protagonisten.

Daniel ist 36 Jahre alt und sitzt seit einem Sportunfall im Rollstuhl. Für einen Polizist wie ihn ist alleine diese Situation jeden Tag aufs Neue eine echte Herausforderung. Doch Daniel lässt sich nicht unterkriegen und beißt sich durch. Er hat eine gute Spürnase und das gewisse Know How um die ihm zugedachten Fälle zu lösen. Daniel ist auf jeden Fall eine sehr interessante Figur.

An Daniels Seite ist seine Frau Marie. Sie ist 29 Jahre alt und steht ohne Wenn und Aber hinter Daniel. Allerdings kriselt es in der Ehe der beiden, Marie wirkt ein wenig verunsichert, wie als stünde sie an einem Punkt an dem sie überlegen muss wie das Leben weitergehen könnte. Immer wieder kommt das Thema Kinder zur Sprache, für Marie scheint es wohl wichtig zu sein. Auf jeden Fall aber habe ich vor Marie, die ebenfalls bei der Polizei ist, großen Respekt, denn sie meistert alles wunderbar.

Eine weitere sehr interessante Figur ist Benjamin, Maries Cousin. Er scheint eine Vergangenheit zu haben, die leider nicht genauer erläutert wird. Ich denke mal hierüber erfährt man etwas, wenn man den ersten Teil der Krimireihe liest. Ben wohnt bei Daniel und Marie und ist hilfsbereit. Er muss im Laufe der Geschichte lernen Hilfe anzunehmen und macht hier eine entscheidene Wendung durch.

Auch die weiteren Charaktere sind Laura Wulff gut gelungen. Unter ihnen ist auch die Böse der Handlung und es scheint recht schnell klar zu sein, wer sie sind. Doch nichts ist wie es scheint.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, locker und angenehm lesbar. Mit jeder Seite wird man als Leser mehr ins Geschehen hineingezogen.

Es gibt mehrere Handlungsstränge und somit auch Sichtweisen in denen das Geschehen geschildert wird. Sie alle sind miteinander verwoben und werden zusammengeführt.

Die Handlung an sich ist von Anfang bis Ende spannend. Es gibt immer wieder Wendungen, die den Leser auf neue Fährten bringen, wobei diese nicht immer unbedingt von Erfolg gekrönt sind. Zu Beginn wirkt der Thriller vielleicht ein wenig verstörend, denn bereits das erste Kapitel hat es in sich. Die Handlung ist definitiv nichts für zarte Seelen, die angesprochene Thematik, Kinderschänder, ist nicht gerade leicht.

Das Ende selber kam für mich überraschend. Es ist spannend, komplex und wirklich gut gelöst. Es passt einfach zur Gesamthandlung.

Fazit:

„Nr. 13“ von Laura Wulff ist ein sehr gelungener Thriller, der jedoch nichts für zarte Gemüter ist.

Authentische Charaktere, eine komplexes schwieriges Thema und der flüssige Stil nehmen den Leser gefangen und fesseln ungemein.

Definitiv lesenswert!