Rezension

Sehr gut

Das Walmesser - C. R. Neilson

Das Walmesser
von C. R. Neilson

Ein Mann, ein blutiges Walmesser in seiner Jackentasche und ...

Kurz zur Geschichte
John Callum kommt als "Der Neue" von Glasgow auf die Färöer-Insel und lässt sich in der Hauptstadt Tórshavn nieder. Eines Tages erwacht er klitschnass und verkatert morgens unter freiem Himmel auf, mit einem Walmesser in seiner Jackentasche, daran Blut, aber nicht seines. Von wem ist das Blut? Was ist passiert? Wem ist etwas passiert? John kann sich an nichts mehr erinnern und gerät als "Ausländer" in den Strudel der Ermittlungen.

Meine Meinung
Mein erstes Buch welches auf den Färöer Inseln spielt und ich hoffe, nicht das letzte, denn es hat mir unglaublich gut gefallen. Ich bin ja eh ein Fan des Nordens und mit den detaillierten Landschaftsbeschreibungen hat mich C.R. Neilson in seinen Bann gezogen. So unglaublich lebensecht und nah beschreibt er die Charaktere der Insel-Bewohner, die natürlich erstmal gegen jeden und alles sind, was neu ist und getrunken wird auch so oft es geht und egal zu welcher Tageszeit. So ergeht es auch John Callum als er dort hinkommt. Man wird mit der Hauptperson nicht gleich so richtig "warm", da John anscheinend einen Neustart wagen will und es immer kapitelweise kurze Andeutungen und schlimme Albträume gibt aus seiner Vergangenheit. John empfinde ich als düster, undurchsichtig und geheimnisvoll. Das passt sehr gut in die Geschichte und die Person wird hervorragend dargestellt.
Die Spannung schleicht sich so ganz langsam ein, in gut platzierten Nebensätzen und Beobachtungen, als John verhaftet wird und angeblich einen Mord begangen haben soll. Das typische Klischee, der Neue der vorher Streit mit dem Opfer hatte, das blutige Messer in seiner Jacke und angebliche Zeugen. 
Es ist jetzt kein Krimi welcher rasant und extrem übertrieben brutal und blutig daherkommt, sondern so wie die Menschen aus dem Hohen Norden eben dafür bekannt sind, ruhig und gelassen.