Rezension

Sehr Gut

Indigosommer - Antje Babendererde

Indigosommer
von Antje Babendererde

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Jugendroman, der unter die Haut geht. Eine Geschichte, die ihre Leser fasziniert. Ein Geheimnis, dessen Konsequenzen unberechenbar bleiben.

Allgemeines: Indigosommer. So lautet der Titel von Antje Babendererdes Roman, den ich euch vorstellen möchte. Das Buch erschien am 15. Juli 2009 als gebundene Ausgabe in der ersten Auflage im Arena Verlag. Es wird vom Hersteller mit seinen 355 Seiten den Lesern zwischen 12-15 Jahren empfohlen. Die Autorin wurde 1963 in Jena geboren. Babendererde absolvierte zunächst eine Töpferlehre und fungierte danach als Arbeitstherapeutin in einem Krankenhaus für Psychiatrie und Neurologie. Aufgrund ihres großen Interesser an der Kultur der Indianer, tätigte sie mehrere USA-Reisen und verarbeitete ihre Eindrücke und Erlebnisse in ihren Werken. Heute lebt sie mit ihrem Mann und den gemeinsamen zwei Kindern in Liebengrün in Thüringen.

Klappentext:

-Vom ersten Moment an spürte ich, dass der Ozean voller Geheimnisse war, die sich in seinen dunklen Tiefen verbargen. Der Pazifik sprach zu mir. Wer bist du, schien er zu fragen. "Smilla", flüsterte ich und hatte auf einmal den salzigen Geschmack von Tränen im Mund.-

Ein einsamer Strand am Pazifik, ein Ozean ohne Grenzen, ein Ort voller Magie. Das ist La Push für die Austauschschülerin Smilla, die gemeinsam mit ihren Freunden im Indianerreservat ihr Camp aufschlägt. Doch warum begegnet Conrad, einer der Einheimischen, der Surferclique so feindselig? Was verbergen Alec und Josh, die schon im Jahr zuvor an diesem Strand gezeltet haben? Durch eine schicksalshafte Begegnung lernt Smilla den schwer durchschaubaren Conrad von einer ganz anderen Seite kennen und verliebt sich in ihn. Als das offensichtlich wird, kippt die Stimmung in der Clique schlagartig und Smilla muss erfahren, was letzten Sommer an diesem Strand geschehen ist.

Die Gestaltung des Covers: Das Cover ist mit Abstand das Schönste das mir bis jetzt unter die Augen gekommen ist. Das blaue Meer, die glitzernde und aufschäumende Welle schmücken die Vorderseite dieses Romans. Im oberen linken Rand sind zwei Surfbretter zu erkennen und danben steht der Name der Autorin. Unter dem Titel des Buches wurde das Meer mit Glitzer "besprenkelt" und schließlich mit einer hauchdünnen Folie eingeschlossen, sodass man kleine Erhebungen spürt, wenn man das Buch in der Hand hält. Bei Sonnenlicht glitzert und funkelt es selbstverständlich, sodass ein wenig Magie, die das Buch versprüht, sogar in die eigenen vier Wände kommt.

Kurzfassung der Handlung: Für ein Jahr reist die sechzenjährige Smilla als Austauschschülerin nach Seattle. Kurz nach ihrer Ankunft überreden sie ihre Gastgeschwister Alec und Janice zu einem dreichwöchigen Surf-Trip nach La-Push. Dort angekommen schlägt die siebenköpfige Clique ihr Lager am Strand des Quileute-Reservats auf, was schon bald zu Konflikten zwischen den hiesigen Indianern und den Surfern führt. Als Smillas Versuch, allein zu surfen, sie beinahe das Leben kostet, lernt sie bei dieser Gegebenheit Conrad kennen. Und plötzlich findet sich Smilla in einem Strudel aus Liebe, Verrat, Hass und Vorurteilen wieder, in dem ihr Ausflug und das Leben ihrer Freunde eine schicksalhafte Wendung nehmen.

Fazit: Dies war mein zweites Buch der Autorin und wie beim ersten verliebte ich mich nicht nur in den männlichen Protagonisten, sondern vor allem in die mystische Atmosphäre der Handlung. All die Konflikte, der Rassismus, die gewaltbereiten Auseinandersetzungen zwischen den "weißen Eindringlingen" und den in La Push lebenden Jugendlichen, sowie die häufigen Anspielungen auf Twilight, aufgrund des seither herrschenden Massentourismus durch Stephenie Meyers Bestseller, die die Wirtschaft in Forks und dem Reservat angekurbelt haben, sind für mich ausschlaggebend für die gute Kritik zu diesem Roman. Antje Babendererdes spannungsgeladener Schreibstil und lebendige Erzählweise ließ mich bis zur letzten Seite nicht los. Ein ergreifendes und zugleich erschütterndes Bildnis der kulturellen Unterschiede unter Weißen und Indianern in unserer von angeblicher Toleranz und Solidarität geprägten Zeit.