Rezension

Sehr interessante Idee, welche in der Umsetzung jedoch etwas geschwächelt hat...

Marthas Widerstand - Kerry Drewery

Marthas Widerstand
von Kerry Drewery

Martha ist des Mordes angeklagt und sitzt in der ersten von sieben Zellen. Sieben Tage lang stimmt das gesamte Volk darüber ab, ob sie freigesprochen oder in die nächste Zelle verlegt wird. Die Zellen werden dabei immer kleiner, genauso wie Marthas Chancen auf einen Freispruch. Denn die Umfragen zeigen, dass der Großteil der Bevölkerung sie sterben sehen will. Doch was wäre, wenn Martha genau darauf spekuliert?

Bei diesem Buch hat mich sowohl der Klappentext angesprochen, aber auch die unterschiedlichen Meinungen zu dem Buch haben mich neugierig gemacht und ich wollte mir einfach unbedingt meine eigene Meinung zu der Geschichte bilden.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr präzise, aussagekräftig und direkt, was ich sehr passend fand. Ich muss aber auch sagen, dass der Schreibstil, insbesondere die Einteilung im Buch, durchaus etwas speziell ist. Man bekommt die Geschichte von vielen verschiedenen Blickwinkeln erzählt, was mir wirklich gut gefallen hat, allerdings war die Gewichtung der verschiedenen Perspektiven für mich nicht ganz so passend gewählt.

Martha hat meiner Meinung nach gegen Anfang der Geschichte eher die Rolle des Antagonisten eingenommen. Sie war sehr unkontrolliert und ich hatte wirklich Schwierigkeiten mich mit ihr vertraut zu machen. Das hat sich im Laufe des Buches zwar etwas gelegt, Martha war eine mutige, starke und durchaus rebellische Protagonistin, aber sie war für mich trotzdem nicht so ganz greifbar. Dahingegen habe ich Eve, Marthas Betreuerin unglaublich gerne gemocht. Sie ist einfach eine unglaublich engagierte Frau und entwickelt sich im Laufe des Buches sehr stark und ich war die ganze Zeit über sehr stolz auf sie.

Die Geschichte ist in 7 Teile eingeteilt, welche die 7 Zellen, die Martha durchlaufen muss verkörpern. Mir hat die Idee wirklich sehr gut gefallen, es war wirklich interessant und auch besonders. Das Buch regt auch definitiv zum Nachdenken an, da es durchaus ein Szenario beinhaltet, welches für die Zukunft nicht auszuschließen ist. Es war aber leider auch so, dass ich stellenweise etwas den Überblick verloren habe. Mir waren die ständigen Rückblenden auch etwas zu viel und somit war die Geschichte manchmal etwas langatmig. Das Ende des Buches bleibt auch offen, weshalb ich durchaus neugierig bin, wie es denn weitergeht.

Insgesamt hat mir die Idee des Buches wahnsinnig gut gefallen, die Umsetzung hätte allerdings definitiv besser sein können. Nichtsdestotrotz ein interessantes und "anderes" Buch, das man sich durchaus anschauen kann!