Rezension

Sehr kalt und distanziert geschildert.

Der kalte Saphir - Michael Düblin

Der kalte Saphir
von Michael Düblin

Meine Eindrücke:
Michael Düblins Roman kommt düster und atmosphärisch daher. Zu Beginn reizt das Katz und Maus Spiel zwischen der Journalistin Jule Sommer und dem Tontechniker Sebastian Winter. Taktieren und gespielte Coolness bestimmen die Begegnung. Die Gleichgültigkeit Sommers ist aufgesetzt, will sie den sprunghaften Winter doch nicht mit Zwischenfragen aus seiner Erzähl Laune bringen. Winter selbst will die Journalistin bewusst hinhalten und ihre Geduld testen.

Der Roman ist in 3 Teile aufgeteilt, am Anfang jeden Teils sind die Lyrics des gerade angesagtesten Liedes Klarsteins abgedruckt. Mit dem Hinweis auf eine Homepage, auf der man sich die Lieder anhören kann. Ein besonderes Schmankerl für Musikliebhaber. Im Buch befinden sich Downloadcodes für die Lieder, die auf der Homepage nicht frei zugänglich sind.
Überhaupt kommt hier der Musikfan auf seine Kosten, da doch viel aus dem Genre geplaudert wird und Bands und Lieder erwähnt und in die Geschichte eingeflochten werden.

In kurzen Kapiteln und mit Zeitsprüngen erfahren wir von der Bandgeschichte Klarsteins. Dabei geht es von 1977, dem Gründungsjahr, bis ins Jahr 1982, als der Mord geschah, zurück. Zusätzlich gibt es Informationen aus dem Jahr 2015 über eine Schnitzeljagd, die Sebastian Winter auf die Spur von der verschwundenen Drummerin Zed, seiner großen Liebe, bringen soll.

Den Roman habe ich innerhalb von 2 Tagen gelesen. Jedoch muss ich sagen, dass ich das Buch einfach so runtergelesen habe, damit ich schnell zur Auflösung komme, die am Ende doch irgendwie klar war.
Das Buch konnte mich nicht völlig packen, denn die Geschichte war mir zu verworren. Die Schnitzeljagd war mir zu aufgesetzt. Sommer und Winter waren mir zu unsympathisch.
Der Schluss ist für mich auch nicht wirklich befriedigend, da mir die Aufdröselung nicht ganz einging und am Ende eine Andeutung kam, die mir auch nichts sagte.
Fazit:
Es fing vielversprechend an, aber der Aufbau und die Handlungsstränge lassen mich unbefriedigt zurück.