Rezension

Sehr Kompliziert! - 2,5 Sterne

Ein bisschen wie Unendlichkeit - Harriet Reuter Hapgood

Ein bisschen wie Unendlichkeit
von Harriet Reuter Hapgood

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die Geschichte wird von unserer Protagonistin Gottie geschildert. Der Schreibstil ist wirklich gut & konnte mich direkt überzeugen. Er konnte die Atmosphäre perfekt einfangen.

 

Die Charaktere (abgesehen von der Protagonistin) treten zwar nicht unbedingt oft auf, sind aber ganz gut charakterisiert. Man bekommt auf jeden Fall ein Gefühl für die wichtigsten Charaktere. Ich konnte sie auch gut verstehen und/oder fand sie sympathisch. Nur mit der Protagonistin hatte ich Probleme. Sie ist sehr egoistisch. Es schien sich immer nur alles um sie & ihre Gefühle zu drehen. Was andere dachten oder fühlten war da immer zweitrangig. Sie log & tat Leuten weh, ohne groß darüber nachzudenken. Hauptsache ihr ging es damit gut. Dementsprechend zeigte sie auch im weiteren Verlauf ihre Doppelmoral, da es dann wieder sehr schlimm war, wenn andere mal gelogen haben. Auch da war sie natürlich wieder nur auf sich selbst bezogen. Selbst als Leute dies ansprachen und sie es sogar selbst erkannte, sah sie aber absolut keine Notwendigkeit darin dies zu ändern. Stattdessen hat sie einen anderen Weg gesucht, die Leute für sich zu gewinnen. Damit konnte ich mich nicht identifizieren. Und irgendwann hat es mich ziemlich genervt, dass sie immer selbst ihre Probleme hervor gerufen & sich dann darüber beschwert hat.

 

Der Plot war mir an vielen Stellen etwas zu konfus. Obwohl ich immer wusste wo & wann sich die Protagonistin gerade befindet, hat sich das für mich teilweise viel zu schnell hintereinander radikal geändert. Es war manchmal kaum Zeit da für eine Plotentwicklung. Auch Charakterentwicklungen, abgesehen von der kleinen Entwicklung der Protagonistin, konnte daher auch nicht groß stattfinden. Aber was mich am meisten verwirrt hat & ich auch oft nicht verstanden habe, war die immer wieder aufkommende Physik & Mathematik. Gottie ist eine Überfliegerin was die Physik betrifft, vor allem bei allem was mit dem Weltraum zu tun hat. Dementsprechend & auch auf Grund der Handlung hat diese auch öfter eine Rolle gespielt. Für einen Laien wie mich war das aber meist komplett unverständlich. Es wurde zwar versucht zu erklären, aber meistens viel zu kurz, mit Fachbegriffen & sehr gerafft. Deshalb habe ich diese Parts eher selten verstanden. Nur leider sollten sie halt viele Teile der Handlung erklären & dementsprechend ist halt ein Teil der Erklärung des Ganzen komplett an mir vorbei gegangen.

An sich ist die Idee & auch die Geschichte wirklich interessant. Ich will jetzt nicht zu viel verraten, aber der Plot ist definitiv nicht linear was auch den Reiz ausmacht. Es hat so ein bisschen was mit Mindfuck & Surrealismus zu tun. Das findet man ja auch nicht oft im Jugendbuchgenre.

Auch die Liebesgeschichte fand ich ganz nett. Gotties Egoismus stand dem leider oft im Weg, aber die Szenen in der Richtung, die da waren, fand ich meistens wirklich niedlich.

 

Fazit: Es gab viele schöne Seiten an dieser Geschichte. Leider hat mir aber die Komplexität & der Egoismus der Protagonistin das Lesen etwas madig gemacht. Deshalb hat das Buch 2,5 Sterne bekommen. Wer sich sehr gut mich der Physik der Universums auskennt dürfte keine Probleme haben. Allen anderen würde ich die Leseprobe empfehlen, um zu testen ob man mitkommt.