Rezension

Sehr lesenswert

Das Mohnblütenjahr
von Corina Bomann

Inhalt:

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen handelt sie von Nicole in der heutigen Zeit und zum anderen dreht sie sich um Marianne am Ende der 1960er Jahre. Im Laufe des Romans nähern sich beide Geschichten immer mehr an, denn Marianne ist die Mutter von Nicole. Und damit nehme ich nichts vorweg, denn das ist bereits sehr früh bekannt. Es ist eine herzerwärmende Geschichte über Trauer, Wut, Liebe und nicht zu letzt über Vergebung und über die Abgründe der menschlichen Seele. Es geht um Die Vergangeheit von Marianne die sie ihrer Tochter Stück für Stück offenbart und somit ihre Zukunft verändert. Es geht um die Gefühle Nicoles um ihr ungeborenes Kind, welches nicht kerngesund ist. Und darum wie am Ende ein Zahnrad ins andere greift.

Meine Meinung:

Corina Bomann erzählt sehr einfühlsam über die Nachkriegszeit in Frankreich, worüber ich sonst noch nicht so viel gelesen habe. Einen Einblick in die Gedankenwelt der damaligen Zeit zu bekommen war sehr aufschlussreich und zugleich schockierend. Es passieren so einige Dinge, welche ich tatsächlich für möglich gehalten hätte, auch wenn die erzählten Passagen fiktiv sind. Und genau das finde ich sehr faszinierend. Man fällt in diesen Roman und möchte erst wieder auftauchen, wenn man beide Buchdeckel zusammengeklappt hat. Obwohl viele Personen beteiligt sind, kommt man zu keinem Zeitpunkt durcheinander. In ausnahmslos alle handelnden Charaktere kann man sich hineinversetzen, die einen sind symathischer die anderen weniger. Dennoch kann man irgendwie verstehen, wie und warum sie so handeln, wie sie handeln. Ich finde das passiert selten, um so fester bin ich entschlossen weitere Bücher der Autorin zu lesen.

Fazit:

Das Mohnblütenjahr war ein grandioser Roman sowohl über das Leben und Lieben im Frankreich der Nachkriegszeit, als auch in der heutigen Zeit in Deutschland. Ich kann dieses Buch nur empfehlen, wenn man mal so richtig in einer Lektüre versinken möchte. Denn obwohl es von Schicksalschlägen geprägt ist, so ist die Kernaussage doch eine positive. Wer kämpft wird gewinnen, wer nicht kämpft hat schon verloren.