Rezension

Sehr lesenswert!

Shadow Dragon. Die falsche Prinzessin - Kristin Briana Otts

Shadow Dragon. Die falsche Prinzessin
von Kristin Briana Otts

Bewertet mit 4 Sternen

Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

Am 25.09.2017 ist Shadow Dragon – Die falsche Prinzessin in der Verlagsgruppe Oetinger erschienen. Das gebundene Buch hat 398 Seiten und ist wie (leider) bereits dem Schutzumschlag zu entnehmen ist, als Trilogie angelegt. Optisch wird sich die Gestaltung des Einbandes vom ersten Band in dunklem Blau mit schimmernden haptischen Elementen (unter anderem Drachenschuppen) hin zu Violett und Gelb verändern. Ich muss zugeben, dass diese Farben mir nicht ganz passend erscheinen – aber es geht uns ja vor allem um den Inhalt. Und der verspricht Drachen, Magie und japanische Einflüsse. Was will man mehr?

Inhalt:

„Wer hat die Macht, kleine Kai?“ flüsterte der Shadow Dragon in meinem Kopf. „Der, der auf dem Thron sitzt, oder der, der das Schwert hält?“
Was…
… wenn du plötzlich das mächtigste Wesen im Kaiserreich verstehst?
… wenn dich seine Macht immer stärker in ihren Bann zieht?
… wenn du eine Andere sein musst, als du wirklich bist?
… wenn du Gefühle entwickelst, die du vorher nicht kanntest?
… wenn du mehr willst, als dir zusteht?
„Also Kleine“, sagte der Shadow Dragon, „lass uns mal sehen, was du mit deinem Schwert ausrichten kannst.“

Meine Meinung:

Als ich das neue Programm des Oetinger Verlages durchgeblättert habe, wusste ich sofort, dass ich Shadow Dragon unbedingt lesen muss. Nicht nur das Cover, sondern auch die inhaltliche Beschreibung des neuen Fantasyromans der Autorin Kristin Briana Otts machten mich neugierig. Nach dem Lesen kann ich euch sagen, dass die auf dem Buchrücken abgedruckte Beschreibung nicht einmal annähernd in Worte fasst, um was es in Shadow Dragon wirklich geht. Dem abgewandelten Text zufolge, der auf der Innenseite des Schutzumschlages zu finden ist, könnte man sogar denken, dass man eine dieser typischen Dreicksliebesgeschichten, die momentan allzu häufig den alleinigen Inhalt von Jugendbüchern bilden, in Händen hält. Auch die Aufmachung des Buches wirkt wesentlich jugendlicher als der Inhalt in Wahrheit ist. Nicht passend gewählt. Möglicherweise werden dadurch einige Leser, die der Zielgruppe entsprechen, gar nicht angesprochen. Lasst euch davon bitte nicht täuschen!

Die Erzählung um die starke Protagonistin Kai weist viele magische und interessante Facetten auf. Vor allem die Drachen nehmen dabei eine wahrhaftig fantastische Rolle ein. Es sind endlich mal wieder echte Drachen. Keine, die kuscheln oder, die „ihre“ Menschen so gut verstehen. Natürlich habe ich Saphira geliebt und auch Fuchur wird immer in meinem Gedächtnis und meinem Herzen bleiben. Aber so ein richtig wilder Drache ist mal wieder eine gelungene Abwechslung und bringt viel Feuer in die Handlung von Shadow Dragon. Haha, Wortwitz. Feuer spucken die erwähnten Drachen bedauerlicherweise tatsächlich nicht. Ein irritierendes Element war für mich lediglich der Name des so ehrfurchtsvoll erscheinenden Haupt-Drachen: Shadow Dragon. Ich denke, dass man an dieser Stelle einen weniger plumpen und weitaus geheimnisvolleren Namen hätte wählen können. Mir hätte da etwas Exotischeres deutlich besser gefallen. Wie seht ihr das?

Ich habe euch vor kurzem ein Buch, in dem die japanische Kultur ebenfalls eine große Rolle einnimmt, vorgestellt: Die Legende von Shikanoko – Herrscher der acht Inseln. Im Vergleich zu diesem Buch aus dem Fischer Verlag sind die japanischen Elemente in Shadow Dragon wesentlich weniger umfangreich und deutlich mehr als Inspiration denn als Grundlage der Handlungen der Protagonisten genutzt worden. Nichtsdestotrotz hat mir diese Inspiration zu einem fernöstlichen Setting gut gefallen. Vor allem die Onna-Bugeisha bilden innerhalb der fortschreitenden Handlung ein Element, das ich während des Lesens bewundert habe.

„Du bist dazu geschaffen, eine Onna-Bugeisha zu sein. Du bist dazu geboren, ein Schwert zu schwingen.“ (S. 14f.)

Sie sind so stark, weiblich und trotzdem keine bloßen Kriegerinnen. Ihre menschliche Seite ist ihnen in den langen Jahren ihrer harten Ausbildung nicht verloren gegangen. Obwohl wir bereits vieles über sie und ihre Traditionen erfahren haben, möchte ich in den Folgebänden gerne noch mehr über diese stolzen Kriegerinnen lesen. Gekonnt, liebe Frau Otts!

Und nicht nur das kann die Autorin. Nebenbei bemerkt ist ihr Schreibstil angenehm und flüssig zu lesen – wirkt dabei dennoch nicht einfach. Sie kreiert schillernde Bilder in den Köpfen ihrer Leser und schafft es so, dass man Shadow Dragon – Die falsche Prinzessin kaum aus der Hand legen kann.

Fazit:

Ein Buch, das definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Lasst euch nicht von der eher jugendlichen Aufmachung täuschen und taucht ein in eine magische Welt voller Abenteuer!