Rezension

Sehr liebenswert

Etta und Otto und Russell und James - Emma Hooper

Etta und Otto und Russell und James
von Emma Hooper

Bewertet mit 5 Sternen

Die Schutzumschlaggestaltung hat mir schon gut gefallen. Durch die "t"'s von Etta ist ein Fisch gemalt (was es mit Etta und den Fischen/Fischköpfen auf sich hat, erfährt man im Laufe der Geschichte. Ebenfalls erfährt man, was es mit den restlichen Bildern in den Namen - Otto hat einen Schneebessen, Russell ein Hirschgeweih und James einen heulenden Kojoten - auf sich hat).
Das Buch spielt in Kanada und die 83jährige Etta macht sich noch vor Sonnenaufgang auf, zu Fuß nach Osten ans Meer zu gehen, da sie dieses noch nie gesehen hat. Während ihrer Reise vermischen sich Erinnerungen und Erlebnisse aus der Gegenwart.
In der Vergangenheit:
Otto Vogel ist auf einer Farm mit 14 Geschwistern aufgewachsen. Nachbarsjunge Russell, der bei seiner kinderlosen Tante und seinem Onkel aufgewachsen ist, wurde ebenfalls mit bei den Vogels groß. Otto und Russel leben auch heute noch in der gleichen Gegend und sind Farm Nachbarn. Während der Kindheit fühlte sich Otto immer dazu verpflichtet, sich um Russell zu kümmen und sich, wie er sagt, für ihn zu behaupten. Da Russell durch einen Unfall eine Beinverletzung erlitt, konnte er nicht in den Krieg ziehen und kümmerte sich in dieser Zeit stattdessen um Etta.
Etta kam ursprünglich als Lehrerin in das kleine Örtchen in Kanada und ist ungefähr gleichalt wie Otto und Russell. Als Otto sich freiwillig zum Kriegsdienst meldet, fangen Etta und Otto an, sich zu schreiben. Als Otto auf Heimaturlaub nach Hause kommt, verlieben sich die beiden endgültig ineinander. Dann jedoch wird es Zeit, dass Otto wieder in den Krieg zurückzieht, in dem er verwundet wird und als Totgeglaubter mit schlimmen Träumen und vielen erlittenen Verlusten nach Hause zurückkehrt...
In der Gegenwart:
Etta hat sich also zu Fuß aufgemacht, um das Meer zu sehen. Sie leidet an einer beginnenden Demenz und hat sich Kärtchen gemacht, damit sie weiß wie sie heißt und wie Freunde und Familie heißen.
Für Otto hat sie Rezepte zurückgelassen und genaue Anweisungen, was er kochen und wie er während ihrer Abwesenheit klarkommen kann.
Otto lässt Etta ziehen und schreibt ihr während ihrer Abwesenheit Briefe, genau wie damals, als er im Krieg war. Diese Briefe kann er allerdings nicht abschicken, da Etta im Freien übernachtet und während ihrer Reise nicht erreichbar ist. Stattdessen sammelt er seine Korrespondenz für sie und besorgt sich ein Meerschweinchen, um das er sich kümmern kann.
Russell findet es nicht gut, dass Otto Etta ziehen gelassen hat und beschließt, ihr hinterher zu fahren.
Als er sie findet, will sie seine Hilfe nicht und möchte weiterhin unabhängig ihrem Ziel entgegen gehen. Stattdessen entschließt sich Russell, wo er sich schon das erste mal in seinem Leben auf den Weg gemacht hat, nun selbst weiter zu reisen und etwas von der Welt zu sehen.
Alle Charaktere des Buches sind liebevoll gezeichnet und es macht Spaß die Geschichte zu lesen. Ich finde allerdings, dass das unbedingt ein Buch für einen Buchclub oder ähnliches ist. Ich hätte es gut gefunden, mich während der Lektüre austauschen zu können, da manche Sachen für mich nicht klar verständlich waren und ich gerne darüber geredet hätte.
Ansonsten hat mir die Geschichte sehr gut gefallen.