Rezension

Sehr schöne Contemporary Geschichte

Der letzte erste Blick - Bianca Iosivoni

Der letzte erste Blick
von Bianca Iosivoni

Bewertet mit 4 Sternen

Emery Lance, 19, Studienfrischling, wünscht sich nichts mehr als ihr Vergangenheit hinter sich zu lassen und neu anzufangen. Diese Gelegenheit bekommt sie nun, frisch eigeschrieben an einer Uni, die weit weg ist von ihrem zu Hause. Doch wie zu erwarten kommt es natürlich auch hier zu Komplikationen – eine davon: Dylan Westbrook, gutaussehender „Good Boy“, der ihr definitiv gefährlich werden konnte.

An den Namen Emery musste ich mich tatsächlich erst einmal gewöhnen. Er ist ein wenig ungewöhnlich und eckig, er lag mir als Frauenname eher unbequem im Mund und ist seiner Trägerin damit gar nicht so unähnlich. Denn Emery ist selbst nicht ganz so einfach zu handhaben, bisweilen sehr aggressiv, stellt sie sich uns unter etwas ungewöhnlichen Umständen vor: sie hat ihrem neuen Mitbewohner ordentlich eins auf die Nase geben, nachdem dieser ihren Hintern tätschelte. Verdient oder nicht, ein besonders guter Start ins Semester scheint das nun eher nicht zu sein.

Sein bester Freund Dylan jedoch ist von der stacheligen, jungen Frau mit den gefärbten Haarspitzen definitiv fasziniert und obwohl er sich eigentlich selbst keine Komplikationen leisten kann, fühlt er sich unweigerlich zu ihr hingezogen.
Dylan als Charakter hat mir ziemlich gut gefallen. Er ist nicht der typische tätowierte Bad Boy, wie er so oft in New Adult Geschichten zu finden ist, sondern eher schon fast zu nett. Für mich eine willkommene Abwechslung, denn auch wenn er fast zu gut ist, um wahr zu sein, so ist er dennoch nicht ohne Fehler und das hat ihn zu einer durchaus interessanten Persönlichkeit gemacht.

Emery ist aufgrund ihrer Vergangenheit, anfänglich eher vorsichtig, was das Kennenlernen neuer Leute betrifft und teilweise auch mal etwas ruppig in ihrer Art, mir war sie jedoch sehr sympathisch und konnte mich von sich überzeugen.
Die Chemie zwischen den beiden war super. Anfänglich eher feindselig schwingt es schnell in Geplänkel über und artet schließlich in unterhaltsame kleine Streiche aus, die jedoch nie eine Grenze überschreiten (wie ich es schon des Öfteren in ähnlichen Situationen gelesen habe).

Im Allgemeinen jedoch gibt es trotzdem einige Mängel zu bekunden, der größte war hierbei für mich, dass die Nebencharaktere mir nicht genug ausgearbeitet waren, oft sind sie untereinander sehr austauschbar und weisen keine Tiefe auf. Was besonders schade ist, da die Folgebände sich um diese Charaktere drehen werden. Auch hat mir eine „echte“ weibliche Freundschaft gefehlt, die Bindung von Elle und Tate mit Emery hat sich gezwungen angefühlt und nicht besonders natürlich.

Ebenfalls ist die Story doch recht vorhersehbar und unoriginell, bis auf Mr Cuddles, die Katzendame gab es für mich keine Überraschungen und Besonderheiten. Mein größtes Problem hatte ich dann gegen Ende, als das große Drama angekündigt wurde, da hier der „Antagonist“ für mich absolut fehl am Platz war und die Motivation dahinter konnte mich nur sehr bedingt überzeugen.

Ein rund um unterhaltsames Buch, das mich mit seiner Lovestory und den Charakter der beiden überzeugen konnte und mir definitiv den Mund wässrig gemacht hat für Band 2.

Rezensionsexemplar freundlicherweise von NetGalley und dem LYX Verlag zur Verfügung gestellt, im AUstausch gegen eine ehrliche Bewertung.