Rezension

Sehr spannend!

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor - Darcey Bell

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
von Darcey Bell

Nichts ist so wie es scheint - wenn das auf ein Buch zutrifft, dann auf dieses.

Zum Inhalt

Stephanie und Emily sind Freundinnen, die sich über ihre gemeinsamen Kinder Nicky und Miles kennenlernen. Während Emily Karriere als PR-Beraterin macht, schreibt Stephanie einen Mütter-Blog, in dem sie von ihrem Leben mit ihrem Sohn erzählt. Ihr Mann ist bei einem Autounfall verstorben – genau wie ihr Halbbruder Chris, zu dem sie eine ganz „besondere“ Beziehung hatte.
Eines Tages bittet Emily Stephanie um einen kleinen Gefallen (daher der Titel des Buches): Sie soll ihren Sohn von der Schule mit nach Hause nehmen, wo Emily ihn später abholen würde. Doch das tut sie nicht – sondern bleibt verschwunden. Sogar so lange, dass Emilys Mann Sean und Stephanie sich langsam näherkommen und versuchen, den Schicksalsschlag gemeinsam zu bewältigen.
Doch: Nichts ist so wie es scheint.

Zum eigenen Eindruck

Jeder hat Geheimnisse – das ist Stephanies Credo. Nur schade, dass sie dieses zwar immer predigt, selbst aber nicht daran zu denken scheint, als sie mit Emily, der Mutter des Freundes ihres Sohnes eine Freundschaft eingeht.
Das Buch ist für mich ein packendes Debüt von Darcey Bell, das den Leser immer wieder auf eine andere Fährte bringt, nicht zuletzt durch die verschiedenen Perspektiven, in denen die Kapitel geschrieben sind. Am Anfang liest man abwechselnd Blogeinträge von Stephanie und Kapitel aus ihrer Sicht, die nicht auf dem Blog erschienen sind. Schon hier merkt man: Auch die vermeintlich vernünftige Stephanie hat ihre Geheimnisse und ist mehr als die treusorgende Mutter, die sie auf ihrem Blog vorgibt zu sein. Im weiteren Verlauf kommen auch die Sichtweisen von Sean und Emily hinzu, was dazu führt, dass man immer wieder anzweifelt, was denn nun wahr ist oder eben falsch. Gleichzeitig zeigt sich: So wie der Leser sich nicht im Klaren ist, wer Gut und Böse ist, so wissen es die einzelnen Protagonisten von sich auch nicht. Das macht die Spannung an diesem Buch aus.
Der Schreibstil ist flüssig, angenehm und durch die unterschiedlichen Perspektiven sehr spannend. Während mich das Buch zunächst an Gone Girl erinnerte, so entpuppte es sich schließlich doch als etwas ganz anderes.

Fazit

Nicht ist so wie es scheint – wenn dieser Satz auf ein Buch zutrifft, dann auf dieses. Für mich ein spannendes Buch, das nach anfänglichen Vermutungen doch eine ganz andere Wendung nimmt als vermutet. Einziges Manko: Ein Thriller so wie ich ihn mir vorgestellt hatte, ist dieses Buch für mich nicht. Die Spannung baut sich eher dadurch auf, wie die einzelnen Charaktere aus eigener sowie Fremd-Perspektive dargestellt und wahrgenommen werden und wie sich am Ende durch perfide Psycho-Spielchen alles entwickelt.