Rezension

Sehr spannend

Das Labyrinth erwacht - Rainer Wekwerth

Das Labyrinth erwacht
von Rainer Wekwerth

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe schon so viel Gutes über diese Reihe gehört, dass ich auch einfach mal damit anfangen musste. Da der dritte Teil ja nun erschienen ist, schien mir der Zeitpunkt günstig.
Anfangs hatte ich ein bisschen Probleme, in die Geschichte hinein zu finden. Nach und nach wachte ich gemeinsam mit sieben verschiedenen Jugendlichen auf einer weiten Ebene auf, die sich allesamt an nichts erinnern und nicht wissen, wo sie sind und was mit ihnen geschieht. Mir waren das einfach zu viele Personen auf einmal und ich kam oft noch durcheinander. Außerdem bin ich nicht so der Riesen-Fan davon, so überhaupt nicht zu wissen, was jetzt eigentlich los ist.
Aber andererseits war das natürlich auch ein Pluspunkt, denn so konnte man sich viel mehr mit den Protagonisten identifizieren. Ich konnte ihre Gedanken und Ängste sehr gut nachvollziehen und habe mich oft gefragt, ob ich in dieser Situation ähnlich handeln würde.
Die sieben Jugendlichen könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch wurden mir mit der Zeit die meisten (wenn auch nicht alle) sympathisch. Manche haben schon in diesem ersten Teil angefangen, eine Entwicklung zu durchlaufen, die bei manchen positiv aussieht und bei anderen negativ.
Da ist zum einen Jeb, den man praktisch als Anführer der Gruppe sehen kann. Ihn mochte ich wirklich sehr gerne. Er strahlt immer Ruhe und Sicherheit aus, macht den anderen Mut und findet immer irgendwie eine Lösung.
Kathy ist ein richtiges Miststück. Sie ist es aus ihrem alten Leben offenbar gewohnt, das zu bekommen, was sie will. So macht sie sich schon in der ersten Nacht an Jeb ran, weil sie so hofft, ihre Überlebenschancen zu erhöhen.
León mochte ich anfangs gar nicht. In seinem alten Leben war er ein Gang-Mitglied. Er ist hart, ein Einzelkämpfer und übersät mit schaurigen Tattoos.
Mary ist anfangs ein schüchternes Mädchen, über das ich mich oft gewundert habe. Sie sieht viele Dinge als selbstverständlich an und ist das schwächste Glied der Gruppe. Sie ist sehr ruhig und hat eine ziemlich schlimme Vergangenheit.
Es gibt noch drei andere Charaktere, aber die müsst ihr dann selbst kennen lernen.    
Die Spannung ist eigentlich ab der ersten Seite da. Und spätestens, als feststand, dass die Jugendlichen verschiedene Welten durchlaufen müssen und immer einer zurückbleiben muss – also nur einer überlebt – konnte ich das Buch nicht mehr wirklich aus der Hand legen.
Den Schreibstil des Autors fand ich etwas gewöhnungsbedürftig, aber okay. Oft ist er sehr jugendlich und derb. Am Anfang hab ich natürlich immer fleißig Vergleiche zu der Auserwählten-Trilogie von James Dashner gezogen, aber ich war erleichtert, als ich feststellte, dass die beiden Bücher sich nicht wirklich ähneln.
Das Ende war spannend und enthielt jetzt nicht soo einen miesen Cliffhanger, wie ich erwartet hatte. Und doch wurde ich förmlich gezwungen, Band 2 zu lesen, weil ich unbedingt wissen will, wie die dritte Welt aussieht und wer in ihr zurückbleibt.

Fazit:

Durch die Spannung und die stetige Weiterentwicklung der Charaktere konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Besonders gut haben mir die leichten Beziehungen, die die Charaktere untereinander entwickeln, gefallen. Für Fans von atemberaubender Spannung und einer Jagd durch verschiedene Welten, teils mit dystopischen Elementen, ist dieses Buch ein Muss!