Sehr spannend aber an manchen Stellen nicht ganz Rund
Bewertet mit 3 Sternen
Ich wollte mal wieder ein richtig spannendes Buch lesen und da kam mir "Die Vermissten" gerade Recht. Aufmerksam auf den Roman wurde ich dieses Mal eher auf für mich ungewöhnliche Weise. Kossi hat es auf ihrem Kanal bei Youtube vorgestellt und da blieb der Titel bei mir hängen.^^
Die versprochene Spannung hat der Roman übrigens wirklich eingehalten. Es ist fast nicht auszuhalten, weil gerade am Anfang so viele Fragen aufgeworfen werden, die die Ich-Erzählerin nicht beantwortet. Nach und nach fällt beim Lesen auf, das man ihr auch auf keinen Fall trauen sollte. Denn man kennt nur das, was sie auch erzählen will.
Die Auflösung ist eigentlich eine gute Idee, allerdings hat die Handlung mich hier nicht ganz überzeugt, weil der Bruch innerhalb des Plots dabei zu plötzlich kam. Als ob auch die Autorin nicht so recht gewusst hätte, wie sie diese beiden Teile sinnvoll miteinander verbinden könnte. Auch die Nebenhandlungen fand ich nicht so gelungen. Vor allem das Mädchen, das der Klappentext ankündigt (auf dem Buch) , eigentlich ist deren Handlung für meine Begriffe unnötig. Dafür reizt Eriksson das eigentliche Thema des Romans (das ich hier nicht verraten kann, damit die Spannung nicht in sich zusammen fällt) fast schon bis zum Erbrechen aus.
Außerdem fand ich auch die Antwort, auf die Frage wie Alex und Smilla von der Insel spurlos verschwinden konnten, nicht so gut gelöst. Ich finde das "Die Vermissten" hier immer wieder etwas überkonstruiert wirkt. Wäre der Roman insgesamt nicht so spannend, würde ich dafür sicher etwas mehr Punkte abziehen. So aber, habe ich mich trotz meiner Kritikpunkte gut unterhalten. Vor allem weil Greta so eine ambivalente Erzählerin ist und man so auch sich selbst nicht recht trauen kann. Wenn ein paar Handlungstränge etwas runder verknüpft worden wären, hätte es mir trotzdem besser gefallen.
Alles in allem gibt es von mir daher eine eher mittelmäßige Bewertung.