Rezension

Sehr spannender Psychothriller

Die stille Kammer - Jenny Blackhurst

Die stille Kammer
von Jenny Blackhurst

Bewertet mit 5 Sternen

Susan Webster hat ihren drei Monate alten Sohn Dylan umgebracht. Nachdem sie drei Jahre in einer Psychiatrie verbracht hat, beginnt sie unter dem Namen Emma Cartwright ein neues Leben. Doch bereits kurz nach ihrer Entlassung erhält sie ein Foto von einem dreijährigen Jungen, auf dessen Rückseite die Worte „Dylan – Januar 2013“ stehen. Ist Dylan noch am Leben?

Jenny Blackhurst lässt den Plot aus Susans Sicht in der Ich-Form erzählen. Parallel handeln einige Kapitel aus der Vergangenheit beginnend im Jahr 1987 von einem Jungen namens Jack. Die Verflechtung der beiden Erzählstränge erschließt sich dem Leser im späteren Verlauf des Buches. Durch die kurzen Kapitel erhält die Geschichte einen kontinuierlichen Spannungsaufbau. Als Leser ist man dadurch sehr gefesselt und kann das Buch kaum aus der Hand legen. Viele psychologische Kicks sorgen für Nervenkitzel.

Susan wirkt sehr naiv und man fragt sich oft, warum sie trotz ihrer Erfahrung in der Vergangenheit gegenüber einigen Personen so leichtgläubig ist. Ihre Freundin Cassie, die sie in der Psychiatrie kennen gelernt hat, ist das genaue Gegenteil. Die weiteren Figuren sind psychologisch gut gezeichnet. Nachdem sich die Puzzleteile nach und nach zusammensetzen, bleibt man als Leser am Ende überwältigt zurück, wie sich solche Verstrickungen durch reine Manipulation und Erpressung ergeben können.

Fazit: Meiner Meinung nach ist dies ein äußerst gelungener Psychothriller, der alle wichtigen Elemente für einen Roman dieser Art enthält. Lediglich die deutsche Übersetzung des Titels lässt zu wünschen übrig. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung mit fünf Sternen. Abschließend danke ich der Lesejury für die Zurverfügungstellung des Buches im Rahmen einer Leserunde.