Rezension

Sehr speziell

Das Mädchen mit dem Haifischherz - Jenni Fagan

Das Mädchen mit dem Haifischherz
von Jenni Fagan

Bewertet mit 3.5 Sternen

Anais Hendricks ist fünfzehn und sitzt auf dem Rücksitz eines Polizeiautos. Ihre Schuluniform ist blutverschmiert, und am anderen Ende der Stadt liegt eine Polizistin im Koma. Doch Anais kann sich da an nichts erinnern. Jetzt ist sie auf dem Weg ins Panoptikum, eine Besserungsanstalt für schwer erziehbare Jugendliche, die für das Waisenkind am Ende einer langen Kette von Heimen und Pflegefamilien steht. Das Panoptikum, ein ehemaliges Gefängnis im Niemandsland der Provinz, scheint wie gemacht für Anais, die mittlerweile sowieso denkt, sie sei ein Experiment, das Objekt einer Reihe von Versuchen, die zeigen sollen, wann ein Mensch zerbricht. Während Anais mit ihrer schwierigen Vergangenheit ringt und sich mit Mut und Fantasie durch ein Fürsorgesystem boxt, das ihr einen Schlag nach dem anderen versetzt, findet sie in den anderen Jugendlichen des Panoptikums fast so etwas wie eine Familie. Eine Familie, die sich ihre eigenen Mythen und Legenden schafft und deren Bande stärker sind als das System, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt. Es sei denn, du hast ein Haifischherz und Freunde, die dir helfen, ihm zu folgen ...

Nachdem ich das Buch fertig gelesen hatte saß ich ers mal recht lange da und habe versucht rauszufinden, was ich von diesem Buch halten soll, denn es passt irgendwie in keine meiner bisherigen Kategorien.

Zum einen ist es ein sehr schonungsloses Buch. Es versucht nichts zu beschönigen. Anais erzählt alles so, wie sie es erlebt und man merkt sehr schnell, dass da so einiges krasses dabei ist.

Zugute haten muss man dem Buch allerdings, dass es sich sehr gut lesen lässt und man dadurch nicht nur sein eigenes Leben in einem neuen Licht sieht, sondern auch das der anderen. Besonders solcher über die man vorher eher nicht so positiv gedacht hat.

Mir persönlich hat das Ende des Buches nict so wirklich gefallen... Zum einen liegt ds daran, dass es so gar nicht vorherzusehen war und zum anderen scheint es mir doch recht unwahrscheinlich...

Aber da muss sich jeder seine eigene Meinung drüber machen. Warnen möchte ich nur, dass das Buch durchaus an manchen Stellen hart zu lesen ist.