Rezension

Sehr unterhaltsame Suche nach der Wahrheit

Das Flüstern der Insel - Daniel Sánchez Arévalo

Das Flüstern der Insel
von Daniel Sánchez Arévalo

Bewertet mit 3.5 Sternen

Den Moment, an dem Alice einen Anruf bekommt und erfährt, dass ihr Mann einen Autounfall hatte, wird sie nie wieder vergessen. Auch nicht den nächsten. Im Krankenhaus erfährt sie kurze Zeit später, dass ihr geliebter Chris verstorben ist. Doch etwas passt nicht zusammen: Chris hat sich gemäß seiner letzten Nachricht ganz woanders aufgehalten als dort, wo er schlussendlich verunglückt ist. Was ist passiert? Was hat Chris ihr verheimlicht? Und wie kann Alice es herausfinden?

 

Alice, nun Witwe mit einer sechsjährigen Tochter und hochschwanger mit der zweiten, findet sich plötzlich alleine. Was bleibt sind die Fragen. Wer war Chris? War ihre Liebe wirklich so vollendet, wie sie immer dachte? Was hatte er für Geheimnisse? Wo war er in der Nacht, als er verunglückt ist? Und so macht sie sich daran, es herauszufinden. Immer tiefer wird sie in eine Spirale gezogen. Sie beginnt, zahlreiche Menschen zu überwachen, immer mehr und immer ausführlicher. Sie findet zahlreiche Geheimnisse, jedoch scheinen diese alle nichts mit Chris zu tun haben. Warum hat Chris auf einer Insel vor Cape Cod, Robin Island, Zeit verbracht, wo er doch Cape Cod so überhaupt nicht ausstehen konnte? Was hat Chris auf der Insel gemacht?

 

Daniel Sánchez Arévalo führt uns immer tiefer in die menschlichen Abgründe. Alice wird immer verzweifelter, Chris Geheimnis zu entdecken und nimmt immer mehr Abstriche dafür in Kauf. Die ersten ca. hundert Seiten sind etwas langatmig. Der Schreibstil ist jedoch wirklich fesselnd, und den Rest der Zeit konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Teils erinnert das Buch an einen Film bzw. ein Drehbuch. Insgesamt zwar nicht unbedingt tiefgründig aber gut durchdacht mit einer interessanten Geschichte, so dass man gerne weiterliest.