Rezension

sehr viel Aktion, übertriebene Umschmückung der Handlung

Veilchens Blut - Joe Fischler

Veilchens Blut
von Joe Fischler

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt: 
Dies ist der dritte Teil, der rund um die Ermittlerin Valerie ("Veilchen") Mauser und ihr Team. In diesem Teil taucht ihre Tochter auf, welche von ihr vor 24 Jahren zur Adoption freigegeben wurde. Luna ist steckt bis zum Hals in Schwierigkeiten und wird nicht nur von der internationalen Polizei, sondern auch von einem skrupellosen Tierschmuggler gesucht. Veilchen möchte ihrer Tochter helfen und rutscht dabei selbst in einige Probleme hinein. 
Meinung zur Story: 
Die Geschichte beginnt sehr rasant und ohne Umschweifungen. 
Die Personen werden nicht vorgestellt, dies liegt allerdings auch daran, das es bereits der 3. Teil ist. Allerdings ist Luna eine neue Person, die in keinem anderen Teil ausgetaucht ist. Diese wird trotzdem nicht richtig vorgestellt. Der Leser erfährt nichts über ihren Hintergrund, nichts darüber wie ihr bisheriges Leben (immerhin 24 Jahre) verlaufen ist. Dass sie in Schwierigkeiten steckt, erfährt man sofort, aber auch warum genau weiß man nicht.
Ihre Sprache ist etwas eigen, aber passt zu ihrem Auftreten (zumin am Anfang).
Die Grundidee des Buches finde ich gut. Die verlorene Tochter taucht auf, zusammen mit einem Hund. Sie steckt in Schwierigkeiten und scheinbar ist genau der Hund der Grund dafür.
Die Sachen, mit denen die Geschichte umschmückt wurde sind allerdings vollkommen übertrieben und teils sehr unglaubwürdig und unrealistisch. 
Luna ist zwar eine verrückte und außergewöhnliche Person, aber die Dinge die passieren (die sie anstellt) waren mir too much.
Die Spannung fehlte mir fast komplett. Am Anfang war sie da und ich dachte es wird spannend. Allerdings ließ sie sehr schnell nach und wich einer turbulenten rasanten Story, die von dem Autor mit Humor und Witz versucht wurde auszuschmücken. Allerdings war genau dieser Humor übertrieben und meiner Meinung nach nicht witzig. 
Das Ende war etwas überraschend, weil ichs nicht erwartet habe, aber wirklich was rumgerissen hat es dann bei mir nicht mehr.
Meinung zu den Charaktern:
Veilchen: Mit ihr bin ich nicht richtig warmgeworden. Bei ihr passiert alles sofort, sie überlegt scheinbar nicht lange. Allerdings auch auf Kosten ihrer Gesundheit. Als ihre Tochter auftaucht scheint ihr alles weitere egal zu sein. Auf der einen Seite verständlich, aber trotzdem ein bisschen drüber. Eigentlich soll sie glaube ich eine witzige und fröhliche, aber auch zu ihren Gegnern skrupellose Person sein. Aber gerade das witzige und fröhliche fehlte mit hier komplett.
Luna: Sie ist sehr eigen und hat in ihrem Leben schon viel erlebt. Das sie mit ihrer Mutter nicht sofort Frieden schließt ist auch klar. Ihre Sprache ist eben nicht wirklich gehoben, was Anfangs nicht schlimm ist. Trotzdem könnte man in diesem Alter eine ordentliche Ausdrucksweise haben, auch wenn man viel Scheiße erlebt hat. Mir war es irgendwann zu "assi".
Stolwerk: Er hat mir wirklich am besten gefallen. Er hält zu Veilchen was auch passiert, aber sagt trotzdem mal seine Meinung und denkt mit.
Schmatz: Am Anfang fand ich ihn wirklich süß, vllt ein bisschen naiv gegenüber Veilchen aber trotzdem sehr sympathisch. Als er allerdings Luna trifft wird es mir immer unsympathischer. Er lobt sie in den Himmel, obwohl ich dafür nicht wirklich einen guten Grund gesehen habe, was irgendwann unglaublich nervig wurde. Außerdem denk er einfach nicht mehr mit.

Meinung zum Schreibstil/Sprache:
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich eigentlich wirklich gut lesen. Allerdings befinden sich zwischendurch Sätze oder Abschnitte, die sprachlich sehr irritierend sind.
Beispiel: "Denn Knarr würde seine Kohle zwar kaum mehr haben wollen, weil tot, aber Stolwerk hatte...."
Dieses "weil tot" ist so dahin geklatscht und einfach sehr merkwürdig. Möglicherweise wollte der Autor damit die Sprache lockern. Allerdings finde ich es eher störend. 
Diese Sprache zeiht sich nach einiger Zeit durch das ganze Buch. Auch eine gewisse Fäkalsprache zeigt sich, die für mich irgendwann einfach zu viel war.
Luna hat ihren eignen Sprachstil mit Wörtern wie z.B. "Fuck". Dies zieht sich später durch das ganze Buch und auch die anderen Protagonisten übernehmen dies. Das passt einfach nicht.
Fazit: 
positiv:
- schöne Charakter
- an sich tolle Grundidee
- Schreibstil angenehm (mit Ausnahmen)
negativ: 
- die Sprache war teils komisch und zu "assi"
- es ist kein Krimi sonder eigentlich nur eine rasante Verfolgungsjagt, aber ohne Erklärung der genauen Hintergründe
- die Spannung fehlt
- die Story wurde mit Übertreibung und zu viel Fantasy ausgeschmückt, war too much
Für mich war leider nichts, und ich musste mich durchquälen. 
Habe allerdings gehört die anderen Teile sollen besser sein. 
Wer auf viel Aktion steht und den Humor von Joe Fischler versteht, für den ist es vllt was.