Rezension

Seichte Lektüre

Geliebter Samurai - An Lin

Geliebter Samurai
von An Lin

„Geliebter Samurai“ beginnt als eine sehr verrückte und lustige Geschichte. Yuna, die erwachsene Geschäftsfrau und Yoshi, der 17-jährige Schüler treffen auf eine doch recht lustige Art und Weise aufeinander. Ich muss sagen, in den ersten Kapiteln hatte ich auch noch nichts zu meckern. Die Autorin beschreibt bunt und durchgedreht Yunas Persönlichkeit und ihre Gedanken. Sie weiht den Leser während der Geschichte außerdem in das doch ziemlich nerdige Japan und einen Teil der japanischen Geschichte ein. Es gibt viele Anspielungen auf diverse Mangas, bzw. Animes, was sicher auch ein Leckerbissen für Fans ist.
Leider verlor sich nach und nach jedoch meine Begeisterung für die Story, denn Yuna wird zu einer, für mich, sehr naiven und manchmal dümmlich wirkenden Figur. Da ist ihre Flamme, die eigentlich noch die Schule besucht, reifer als sie.
Außerdem kaufen die Freunde der beiden die Geschichte von Wiedergeburt, Prinzessinnen und verbotener Liebe den beiden meiner Meinung nach viel zu schnell ab. Es entstehen erst gar keine richtigen Zweifel. Niemand muss irgendwen davon überzeugen, dass diese abgedrehten Dinge wirklich wahr sind. Auch sind die Reaktionen der Haupt- und Nebencharaktere manchmal zu übertrieben, bzw. ausartend. So ist mir in dieser Geschichte die Realität zu sehr abhanden gekommen. Natürlich, es ist Fantasy, aber trotzdem sind die Figuren auch nur Menschen.
Auch der Plot entwickelt sich sehr geradlinig. Es gibt einen Roten Faden, aber auch leider nur diesen. Dadurch wird vieles schnell vorhersehbar und die Spannung verschwindet.
Trotzdem muss ich An Lin lassen, dass ich beim Lesen wirklich gemerkt habe, wie viel Spaß und Herz sie in das Schreiben gesteckt haben muss. Manchmal vielleicht etwas zu viel, denn Alltagssprache unter den Dialogen und permanente „!?“ an den Satzenden haben sie doch sehr ungeübt erscheinen lassen.

Fazit

Ich bin sicher, mit der Zeit wird sich auch die Autorin mehr und mehr im Schreiben einfinden. Das Potenzial ist auf jeden Fall da.
"Geliebter Samurai" bleibt eine nette, leichte Liebes-Story, die allerdings ausbaufähig gewesen wäre.