Rezension

Seichte Lektüre!

Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente
von Peter Bognanni

          Seitdem Tess den charmanten Jonah auf einer Party kennengelernt hat, führen die beiden eine Online-Beziehung und teilen sich alles übereinander mit. Und dennoch reißt Jonahs Selbstmord Tess den Boden unter den Füßen weg, da sie das absolut nicht hat kommen sehen. Sie fällt in ein depressives Loch, haut aus dem Internat ab und zieht bei ihrem Vater ein. Dort verkriecht sie sich und amüsiert sich über die skurrilen Tier-Bestattungen, die ihr Vater plant. Trotz Jonahs Tod schreibt sie ihm weiterhin Nachrichten, um die Geschehnisse zu verarbeiten. Bis sie eines  Tages eine Antwort bekommt...

Zuallererst ist zu sagen, dass die Thematik als Ausgangspunkt sehr gut ist! Der Schreibstil ist sehr locker und angenehm zu lesen, er nimmt den Leser mit auf Tess' kleine Reise. Tess ist als Protagonistin gut gelungen. Ihr Sarkasmus und Humor sind die hervorragende Prämisse dafür, dass die Geschichte trotz der schweren Thematik nicht zu erdrückend wirkt.
Und genau dort setzt mein Kritikpunkt an. Es ist zwar schön, dass Peter Bognanni die düstere Stimmung nur kurz aufrechterhält und dann zügig ins Unbefangene wechselt. Allerdings habe ich in Kombination mit den Gefühlen/Gedanken und Handlungen der einzelnen Figuren den Eindruck, als bliebe alles an der Oberfläche. Neben dem Trauerprozess so auch die Beziehungen - zu Jonah, Daniel und dem Vater.

Trotz allem habe ich die Lektüre sehr genossen. Das Buch war locker-leicht und hat mir ein paar gemütliche Lesestunden ohne Kitsch beschert. Dennoch hätte ich ein bisschen mehr Schwermut bei dieser Thematik ertragen können.