Rezension

seichte Romanze – schön zu lesen

Alles, was du suchst - Marie Force

Alles, was du suchst
von Marie Force

Bewertet mit 4.5 Sternen

Um einen Auftrag für ihre Webdesignfirma zu ergattern, reist Cameron von New York in einen kleinen Ort in Vermont. Schon auf dem Weg dorthin hat sie ziemliches Pech. Als sie dann auch noch erfährt, dass die Ladenbesitzer gar keine Homepage wollen, ist sie ziemlich niedergeschlagen. Vor allem Miteigentümer Will bringt sie immer wieder auf die Palme. Doch er zeigt ihr auch die schönen Seiten der kleinen Ortschaft...

Nachdem ich zuletzt viele Fantasyromane gelesen habe, die mich in die verschiedensten Welten entführt haben, hatte ich mal wieder Lust, auf eine einfache Liebesgeschichte. Auf der Suche nach dem passenden Buch ist mir „Alles, was du suchst“ in die Hände gefallen – das passt auch direkt zur Fischer-Challenge.
Tja, was soll ich sagen, etwa 25 Stunden nachdem ich mich für das Buch entschieden hatte, musste ich mich schon wieder auf die Suche nach neuer Lektüre begeben.
Ich habe genau das gefunden, was ich gesucht habe: Kitschig-romantische Entspannung. Obwohl bei dieser Art von Romanen der Ausgang ja doch meist vorhersehbar ist – ich freue mich immer, wenn es dann doch mal eine größere Überraschung gibt und alles anders kommt –, hat es großen Spaß gemacht, den Roman zu lesen.
Der Schreibstil ist sehr anschaulich und detailliert. Ich war noch nie in den USA, geschweige den in Vermont, aber die malierische Kulisse hatte ich dank der vielen Beschreibungen bildhaft vor Augen.
Die zwei Hauptfiguren sind ziemlich verschiedene Charaktere. Will liebt das ruhige Leben und die Einsamkeit seiner Hütte. Cam hingegen liebt New York und alles, was dazu gehört. Hier prallen Gegensätze aufeinander – und jede Menge Vorurteile, die für einige lustige Szenen sorgen.
Ansonsten bietet die Geschichte vor allem jede Menge Gefühl ud eine (nicht zu dominate) Prise Erotik. Was man nun davon hält, dass die beiden bereits nach ihrer ersten Begegnung nicht die Augen voneinander lassen können, sei dahingestellt, doch die Geschichte, die sich entwickelt, liest sich leicht, flüssig und obwohl der Ausgang zu erwarten ist, ist die Handlung interessant. Einmal angefangen wollte ich auch wissen, wie es letztlich nun wirklich ausgehen wird und wie viele kleine Dramen die zwei auf dem Weg dorthin erleben.
Dank der wechselnden personalen Sicht – hauptsächlich von Will und Cam – kann der Leser an ihren zwiegespaltenen Gefühlen und inneren Konflikten teilhaben.
Will hat eine tolle Familie – seine neun Geschwister schwanken zwischen Harmonie und liebevollen Streitereien. Da ich mich nicht gern durch Klappentexte spoilere, weiß ich noch nicht, worum es im zweiten Band geht, hoffe aber, dass nun ein neues Familienmitglied und dessen persönliche Geschichte im Fokus steht und dabei noch mehr von der sympathischen Familienbande mit ihren  ungewöhnlichen Berufen erzählt wird.

 

Fazit: Schönes Setting, das durch den bildhaften Schreibstil lebendig wird. Es hat Spaß gemacht, die Figuren auf ihrer emotionalen Reise zu begleiten, mit ihnen zu leiden und zu lachen. Die Geschichte bietet viel Gefühl und ein wenig Drama. Was mir fehlt, sind ein paar Überraschungen oder Wendungen.