Rezension

Seine Lawine

Korrosion - Peter Beck

Korrosion
von Peter Beck

Bewertet mit 4 Sternen

Tom Winter, ein ehemaliger Polizist, arbeitet als Sicherheitschef einer Schweizer Bank. Zwischen den Tagen hat er knapp einen Lawinenabgang überlebt und trotz des komplizierten Armbruchs geht er arbeiten. Es scheint auch ganz einfach zu sein. Eine betagte Kundin der Bank ist nicht zu einem Termin erschienen und Winter soll nur herausfinden, ob es der alten Dame gutgeht. Es steht mit ihrer Gesundheit nicht zum Besten, im Gegenteil, Winter findet Frau Berger tot in ihrer Wohnung, offensichtlich ermordet. Sie hinterlässt ein stattliches Vermögen, allerdings soll das ihrer Kinder, welches schuld am Tod ihres zweiten Mannes ist, leer ausgehen. Und bevor nicht festgestellt wurde, wer der oder die Schuldige unter den drei inzwischen natürlich erwachsenen Kindern ist, kann das Testament nicht eröffnet werden. 

 

Tom Winter hat also einen Auftrag, dazu muss er zunächst einmal die drei Hinterbliebenen ausfindig machen. Sein Weg führt ihn dabei durch halb Europa. Er spürt eine Familiengeschichte auf, die wahrlich nicht neidisch macht. Undurchsichtig ist zunächst, was der sudanesische Bekannte der Toten, der hin und wieder mal beim Einkauf geholfen hat, mit der Sache zu tun hat. Oder ist er aus ganz anderen Gründen verschwunden? Winters Neugier ist geweckt und er macht sich nicht so sehr daran, die Vorgaben seines Arbeitgebers zu erfüllen, sondern er will der Wahrheit auf den Grund gehen. 

 

Nach Beendigung der Lektüre dieses zweiten Bandes um den Sicherheitschef Tom Winter fragt man sich zwar, welche Bedeutung der Titel hat oder ob man etwas verpasst hat (ein Blick auf die web.site des Autors kann hier hilfreich sein), zum Glück beeinflusst das nicht die Enträtselung dieses Falles, bei der einen der Autor an die Hand nimmt und es schafft, ohne einen in die Irre zu leiten, am Ende doch eine Überraschung zu bieten. Gefesselt verfolgt man die Spuren, die die alte Dame und ihre Kinder hinterlassen haben. Auch wenn Tom Winters Gesundheit manchmal etwas arg strapaziert wird, bewundert man seine Hartnäckigkeit und empfindet Sympathie in den Momenten, in denen er seine empfindsame Seite zeigt. Ein Roman wie eine Sphinx, die Reisende erwürgte, wenn sie ihre Rätsel nicht lösen konnten. Glücklicherweise wird hier das Rätsel auf sehr zufriedenstellende  und packende Weise in einem fulminanten und rasanten Finale gelöst und wie am Schluss angedeutet, steht schon die nächste Aufgabe für Tom Winter bereit.