Rezension

Selbermachen kann so schön sein!

Meine DIY-Küche
von Agnes Prus

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch ist mehr als „eine kleine kreative Verschnaufpause“. Keine Aufklärungskampagne könnte besser zeigen, wie schön es ist sich selbst Genuss und Zufriedenheit zu verschaffen. Genuss, weil die Rezepte für wahre Genießer gemacht sind und Zufriedenheit, weil es genau das ist, was die Entdecker und Macher der Speisen nach vollbrachter Arbeit empfinden werden. Und das bei einem Buch, das im Verlag der Stiftung Warentest erschienen ist.

Auf gut 200 Seiten finden Freunde kulinarischer Freuden hier 44 Anleitungen, um richtig lecker zu kochen und backen. Von Granola bis Kimchi ist alles dabei. Kimchi? Richtig, auch zu Unrecht immer noch recht unbekannte Gerichte finden sich in diesem Kochbuch. Die Stärken aber liegen in der Auswahl all der Rezepte, die nur eine Messerspitze von gewohnten Zutaten und Gerichten entfernt liegen. Denn eines garantiert das Buch sicher: Der nächste Aha-Effekt ist nur eine Seite, nur ein Umblättern entfernt. Das macht das Buch zu etwas Besonderem. Denn während man sich leicht vorstellen kann Ketchup und Pasta selbst zu machen, kommt wohl kaum einer darauf, Fisch im eigenen Wok zu räuchern, selbst Tofu herzustellen oder mal eben Limoncello anzusetzen.

Agnes Prus aber hat mit diesem How-to-Buch genau das geschafft, woran es vielen Kochbüchern mangelt: Rezepte, die den Laien direkt am Küchentisch abholen und mit Begeisterung und wenigen Küchenhelfern an Herd und Ofen ziehen. Denn wer bekommt nicht Lust, den Back- und Kochlöffel zu schwingen, wenn es beispielsweise heißt: „Macarons, diese kleinen Juwelen der Backkunst. Jeder Bäcker, der etwas auf sich hält, sollte sich einmal daran versuchen. [...] mon dieu, ein Träumchen!“ Ein kann ich jedenfalls sagen: Man glaubt Prus sofort.

Das fällt übrigens auch deshalb so leicht, weil sie mit Yelda Yilmaz eine Fotografin für dieses Buch gefunden hat, die ihr Handwerk vorzüglich beherrscht. Wer nicht durch die begeisternden Texte motiviert wird den Kochlöffel zu schwingen, tut das spätestens dann, wenn er süße Erdnuss-Schoko-Riegel sieht, die Farbexplosion des Sriraha, Sonne im Glas, knuspriges Knäckebrot, cremiges Eis oder Pflaumenmus, so wie man es aus Omas Küche kennt.

Doch am besten schaut ihr euch das Alles selbst genauer an, es lohnt sich! Genau das richtige Buch für Familien-Kochtage, versteckte Back-Künstler und passionierte Neuland-Entdecker. Manchmal liegt das Schöne eben ganz nah.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 21. September 2017 um 22:15

Oh, Tofu selber machen. Wie geht das?

LySch kommentierte am 23. September 2017 um 11:48

Aus Kichererbsenmehl, Wasser, Öl, Kurkuma und Meersalz wird eine Masse angerührt, die man dann aushörten lässt (mal ganz grob beschrieben ;))
Hab ich aber noch nicht ausprobiert...

wandagreen kommentierte am 23. September 2017 um 14:57

Ich denk das ist ein Sojaprodukt.

LySch kommentierte am 23. September 2017 um 15:05

Stimmt, eigentlich schon. Aber sie hat eine Kichererbsen-Variation draus gemacht ;) Also "Pseudo-Tofu" :D