Rezension

Selection: Abschluss

Selection - Der Erwählte
von Kiera Cass

Nach "Selection" und "Die Elite" nun der Abschluss: Kronprinz Maxon soll seine zukünftige Frau unter 35 jungen Frauen auswählen. Mittlerweile ist die Gruppe auf vier Bewerberinnen zusammengeschrumpft. Im Mittelpunkt steht America, die eigentlich durch ihre Herkunft aus einer der unteren Kasten wenig Chancen hat. Dazu kommt, dass America immer noch Gefühle für ihren Jugendfreund Aspen hat und Probleme hat, sich zwischen beiden jungen Männern zu entscheiden. Doch neben der privaten Ebene gibt es auch eine politische: Das ganze System in Illeá wackelt, Rebellen unterschiedlicher Gruppierungen proben den Aufstand, Verbündete stellen Bedingungen, und der König möchte seine absolute Macht auf jeden Fall behalten...

Die Liebesgeschichte bleibt im Vordergrund. America muss sich zwischen ihrem Jugendfreund Aspen und dem Kronprinzen Maxon entscheiden. Dass der Originaltitel "The One" mit "Der Erwählte" übersetzt wurde, hängt wohl damit zusammen, dass sie im Vordergrund steht - es hätte auch "Die Erwählte" gemeint sein können, denn genau wie America hat auch der Prinz Probleme, sich zu entscheiden, ohne eine Absicherung im Hintergrund zu behalten. Und so geht es häufig darum, wer von den beiden denn nun zuerst die Deckung verlässt und die ominösen drei Wörter riskiert... Die Politik sorgt zwar für action, aber tiefer geht es dadurch nicht. Die dystopischen Elemente bleiben auch hier eher im Hintergrund. Ein eher oberflächlicher Jugendroman, der anscheinend viele Leser fasziniert und gut unterhält. Mir war es dann doch zu seicht; an die Komplexität der Panem-Trilogie oder der Eleria-Trilogie reicht diese Serie nicht heran.