Rezension

Serafina

Serafina 01 - Das Königreich der Drachen - Rachel Hartman

Serafina 01 - Das Königreich der Drachen
von Rachel Hartman

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Seit fast 40 Jahren leben nun die Drachen und die Menschen in Goredd in Frieden miteinander. Wenige Tage vor den Feierlichkeiten zum Jahrestag wird der Thronfolger Prinz Rufus getötet, ermordet auf Drachenart. Schnell kochen die Vorbehalte der Menschen gegen die Drachen wieder hoch, der Frieden ist gefährdet. Die junge Serafina ist zwischen beiden Völkern hin- und hergerissen, war ihre Mutter doch ein Drache und ihr Vater ist ein Mensch, eine verbotene Verbindung. Mischwesen wie Serafina dürfte es gar nicht geben. Und so muss ihre Existenz bzw. ihr Wesen geheim bleiben. Doch das ist gar nicht so einfach, als Serafina eine Stellung als Assistentin des Hofmusikers Viridius annimmt. Als sie dann noch den Hauptmann der Garde, Prinz Lucian Kiggs, kennenlernt, fällt es Serafina immer schwerer, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. Als Kiggs erkennt, dass Serafina außerordentlich gut über Drachen Bescheid weiß, forschen sie zusammen nach den Mördern von Prinz Rufus. Bald wird ihnen auch klar, dass die Feierlichkeiten zum Jahrestag durch geplante Attentate gefährdet sind…

Meine Meinung:
„Serafina“ hat es mir anfangs nicht leicht gemacht. Die ersten 100 Seiten habe ich mich dermaßen gequält, dass ich das Buch am liebsten abgebrochen hätte. Hier wird die Fantasiewelt vor dem Leser aufgebaut, ohne viel zu erklären. Und diese Welt unterscheidet sich von der unseren ganz enorm. Es gibt verschiedene Drachen, manche können menschliche Gestalt annehmen, andere nicht. Für vieles gibt es spezielle Bezeichnungen, die einfach ohne Erklärung verwendet werden oder die erst viel später bei einer weiteren Verwendung erklärt werden. Eine Unmenge von Personen, die sich in Goredd und am Königshof herumtreiben, machten mir das Lesen auch nicht gerade leichter. Dummerweise habe ich das Glossar und das Personenverzeichnis am Ende des Buches erst nach etwa 50 Seiten entdeckt. Allerdings macht es auch damit nicht besonders viel Spaß, weil man fast in jedem Absatz etwas nachschlagen muss. Das hemmt den Lesefluss doch stark. Spannung sucht man in der ersten Hälfte des Buches vergeblich. Hier geht es nur um die Darstellung der Welt und der Personen, ohne dass besonders viel passiert.

In der zweiten Hälfte kommt die Handlung dann mal langsam in Fahrt, hat einige spannende und auch gefühlvolle Szenen. Es gibt einige überraschende Wendungen, von denen ich nicht unbedingt alle wirklich nachvollziehen konnte.

Sprachlich hat mir das Buch gut gefallen. Serafina berichtet in der Ich-Form die Geschehnisse in der Vergangenheit. So hat man natürlich vor allem Einblick in ihre Gedanken, Gefühle und Handlungsweisen, die für mich dann auch recht logisch waren. Die Protagonistin Serafina ist ein sympathischer, vielschichtiger Charakter, der mich wirklich interessiert hat. Aber auch ihr Onkel, der Drache Orma, hat es mir angetan. Er macht eine tolle Entwicklung seines Wesens durch.

Positiv zu vermerken ist, dass das Buch relativ abgeschlossen ist, es sind zwar noch einige Handlungsfäden offen, aber es endet nicht mit einem bösen Cliffhanger. Nachdem ich mich mit Serafinas Welt nun angefreundet habe, hoffe ich, dass ich mit dem 2. Band einen besseren Start haben werde.