Rezension

Sex, Sucht und Liebe

Sugar & Spice - Glühende Leidenschaft - Seressia Glass

Sugar & Spice - Glühende Leidenschaft
von Seressia Glass

Bewertet mit 4 Sternen

„Sugar & Spice – Glühende Leidenschaft“ ist der erste Band einer romantischen Liebesroman-Reihe von Seressia Glass. Der zweite Band auf Deutsch erscheint am 1. Dezember 2017.

Zum Inhalt:
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Es geht in erster Linie um das (Liebes-)Leben der 29jährigen Nadia Spiceland, die zusammen mit ihrer Freundin Siobhan Malloy vier Jahre zuvor das gut laufende Café „Sugar & Spice“ in der Kleinstadt Crimson Bay gegründet hat, um ihre schillernde Hollywood-Vergangenheit im Rampenlicht LAs zusammen mit ihrer Tablettensucht hinter sich zu lassen. Just in dem Augenblick, als sie sich bereit und offen für eine Affäre fühlt, trifft sie auf den attraktiven 37jährigen Kaname (Kane) Sullivan, einem College-Professor für Sexualpsychologie, dem sein Ruf als praktizierender Sex-Experte vorauseilt. Nadia lässt sich bewusst auf ihn und die verlockenden erotischen Abenteuer ein und merkt nicht, wie sie im Strudel ihrer Gefühle die beabsichtigte oberflächliche Ebene verlässt und die Kontrolle verliert – das selbstauferlegte NoGo für Süchtige.

Das Buch ist optisch ein echter Hingucker mit Prägung und Metallic-Effekten. Auch der Titel verspricht zusammen mit dem Klappentext ein erotisches Abenteuer, das neben Sex auch eine Geschichte bietet. Der Schreibstil ist sehr flüssig und die 29 Kapitel sind relativ kurz. Alle Charaktere, aber vor allem die Protagonistin sind sympathisch und so geschildert, dass man sich wohl fühlt in ihrer Mädels-Runde. Kane ist der typische Mann für sexuelle Abenteuer – in der Öffentlichkeit überaus korrekt und kontrolliert und hinter der Fassade ohne Scham und grenzenlos experimentierfreudig…und nicht zuletzt reich.

Meine Meinung:
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Die Geschichte ist zunächst einmal vielversprechend angelegt und hat einiges an Potential. Bei der Umsetzung hapert es leider hier und da. Mir gehen die Sex-Szenen etwas zu weit, vor allem gegen Ende des Buches frage ich mich, ob ich es plausibel finde, dass Nadia gewisse Dinge gutheißt. Andererseits ist das Thema „Sucht“ sehr gut und realistisch thematisiert worden. Dies allerdings kann (zumindest an einer Stelle) für Betroffene triggernd sein, weil man es nicht unbedingt in diesem Genre so erwartet. Mir gefiel aber die Differenzierung und Gegenüberstellung von Sucht – Krankheit / Gesundheit – Liebe sehr gut, weil sie einen Weg hinaus aufzeigt und gegen die Paranoia des Rückfalls propagiert.

Mein Fazit:
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Alles in allem halte ich das Buch respektive die ganze Reihe für durchaus lesenswert. Die Personen sind nicht so flach von ihrer Persönlichkeit, wie es oft in dem Genre der Fall ist. Allerdings muss man viel zwischen den Zeilen lesen, denn sehr klar werden die vier Freundinnen nicht charakterisiert.

Die an das arabische Erotikhandbuch „Der duftende Garten“ aus dem 15. Jahrhundert anlehnenden Sexpraktiken muss man ja nicht nachmachen ;O)