Rezension

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Shakespear mal anders - definitiv unterhaltsam

Romeo und Romy - Andreas Izquierdo

Romeo und Romy
von Andreas Izquierdo

Der Traum von Romy's Schauspielkarriere läuft nicht so rosig, da verliert sie wegen dem Weiberhelden und Hauptdarsteller Ben auch noch ihren Job als Souffleuse bei einer Romeo & Julia-Aufführung. Entmutigt führt die Beerdigung ihrer Oma Lene zurück in ihr kleines Dorf, wo sie feststellen muss, dass unter den alten Bewohnern des Dorfes ein Wettkampf um die letzten freien Plätze auf dem Friedhof entfacht ist. Um sich selbst und den alten Leuten eine Beschäftigung zu geben entschließt sie kurzerhand, ein Theater aus Shakespears Zeit nachzubauen. Was zunächst total verrückt klingt nimmt nach und nach Gestalt an und als Ben die Regie des Stückes übernimmt studieren die Dorfbewohner ihre eigene Version von Romeo & Julia ein...

Die Geschichte ist definitiv originell und nach dem Klappentext habe ich mich schon sehr auf die Lektüre gefreut. Die Idee mit den alten Dorfbewohnern, die Romeo & Julia einstudieren hat mir gefallen und auch die Dorfbewohner waren mir mit ihren skurrilen Eigenarten sympathisch. Wenn ich weniger mochte ist Romy, die Hauptfigur, mit ihrem Charakter konnte ich mich nicht ganz anfreunden. Sie geht diese verrückte Idee ein und man hat das Gefühl, dass sie darüber absolut nicht nachgedacht hat. Mit ihr alleine hätte das ganze absolut nicht funktioniert und hätte auch nicht geklappt, wenn sie nicht von allein Seiten Hilfe bekommen hätte. Außerdem wirkt sie selbstgefällig und zu sehr von sich überzeugt und fühlt sich allen anderen überlegen. Zu Ben ist sie eigentlich schon manchmal ziemlich unfair, auch wenn ich die Liebesgeschichte zwischen den beiden irgendwie süß fand. Ben war mir irgendwie auch sympathisch, auch wenn er natürlich etwas klischeehaft war, hat er der Geschichte Witz gegeben. Was ich absolut nicht verstanden habe ist, wie man einfach ein Theater bauen kann ohne sich vorher eine Baugenehmigung einzuholen, an der Stelle wirkte das Ganze etwas naiv, war aber leider auch vorhersehbar so wie einiges an der Geschichte. Generell ging ja einiges schief, ebenso schnell haben sich die Probleme aber dann auch wieder in Luft aufgelöst. Sprachlich hat mich das Buch nicht immer überzeugt, für eine 25-Jährige hatte Romy manchmal eine gewöhnungsbedürftige Sprache. Außerdem wirkte das Buch ab und zu in die Länge gezogen und zu langwierig. Trotzdem hat mir die Idee gefallen und die Lektüre war unterhaltsam und definitiv mal etwas anderes.