Rezension

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Sheldon Cooper ist besser!

Das Rosie-Projekt - Graeme Simsion

Das Rosie-Projekt
von Graeme Simsion

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Endlich weiß Don Tillman, wie er das Ehefrauproblem lösen kann: Ein Fragebogen muss her, möglichst exakt und detailliert! Nur Frauen, die nicht rauchen, pünktlich sind, normale Essgewohnheiten haben und überhaupt ganz genau vermessen werden können, kommen überhaupt in Frage. Denn Don, seines Zeichens Professor für Genetik und leichtem Hang zum Autismus, weiß ganz genau, was er will - bzw. was er nicht will! Doch eines Tages spaziert Rosie durch seine Tür, die ihr ganz eigenes Projekt verfolgt und auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater ist. Dafür benötigt sie die Hilfe von Don - und wirbelt sein in bisher ruhigen Bahnen verlaufendes Leben ganz schön durcheinander.

Meinung:

Ehrlich gesagt habe ich von dem Buch mehr Humor und Situationskomik erwartet. Leider konnte ich jedoch an kaum einer Stelle wirklich lachen, höchstens mal leicht schmunzeln.

Sicher ist Don in seiner Schrulligkeit und Eigenart ganz witzig. Auch seine stest analytische Computersprache und -gedanken sind bisweilen schräg zu lesen, aber sehr schnell ist mir klar geworden, dass Don an einer Art von Autismus leidet, und dann ist das Ganze irgendwie nicht mehr so erfrischend anders. Er ist halt einfach anders. Beim Lesen drängen sich natürlich sofort Parallelen zu Sheldon Cooper (Dr. Sheldon Cooper!!) aus "The Big Bang Theory" auf - doch was bei Sheldon oftmals einfach nur abgedreht und zum Brüllen komisch ist, wirkt bei Don irgendwann etwas langweilig.Vielleicht liegt es daran, dass er einfach kein Nerd ist, sondern eben Autist.

Rosie ist leider auch kein Charakter, der mich wirklich begeistern konnte. Klar, sie ist schon auf ihre Art chaotisch und unberechenbar, aber im Prinzip leidet sie an einem ungelösten Vaterproblem und ist dazu noch eine ziemlich intelligente Psychologiestudentin. Insofern passen Don und sie eigentlich recht gut zusammen.

Echt Überraschungen gibt es in dem Buch dann auch nicht. Don und Rosie suchen nach Rosies Vater und verlieben sich unweigerlich ineinander. Dabei macht Don natürlich auch einen Erkenntnisprozess durch, der aber schnell vorhersehbar wird.

Fazit:

Es war ein nettes Buch für Zwischendurch, zum Wohlfühlen halt. Aber wirklich witzige, abgedrehte Situationskomik gibt es nicht, auch Don und seine ihm eigene Sprache wirken mit der Zeit etwas lahm. Eine Geschichte mit Zugkraft und Esprit fehlt leider. Dann gönne ich mir doch lieber "The Big Bang Theory" in der Wiederholung!

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.