Skandinavien ist zurück
Bewertet mit 4.5 Sternen
Ich hatte schon länger keinen Thriller mehr gelesen und war der skandinavischen Verbrecherliteratur auch nach dem x-ten Mankell ziemlich müde.
Den Krokodilwächter habe ich favorisiert, weil erstens ein Debüt ist, und er zweitens aus dem Haus Diogenes stammt. Da war ich mir sicher, dass hinter dem, wie immer unaufdringlichen Cover, eine unterhaltsame Lektüre steckt.
Und es ging direkt los. Von der ersten Seite an sympathische, gut stilisierte Figuren, die ich alle mochte, ein fulminanter Leichenfund und natürlich ein ungleiches Ermittlerpaar, Jeppe und Anette, wobei mir Jeppe näher war. Lag aber vielleicht daran, dass Anette hier keine Backstory hat. Okay, es werden einige Klischees bedient, Alkohol, Schmerzmitte, Scheidung, aber das ist verziehen durch die Spannung, die mal laut mal leise immer vorhanden ist. So verfliegen die 500 Seiten Kleingedrucktes recht schnell und so heisst es nun auf die nächsten Teile zu warten. Also wieder gerne mehr aus dem kühlen schummrigen Norden mit all seinen Leichen!