Rezension

skuril, lustig, spannend

Billy
von Einzlkind

Bewertet mit 5 Sternen

Billy wächst wohlbehütet und geliebt in der Familie seines Onkels in einer Kleinstadt in Schottland auf, nachdem seine Eltern an einer Überdosis Drogen gestorben sind. Billy kann sich an seine Eltern nicht mehr erinnern, sein Onkel ist nun sein Vater und die Leitsätze, die das Leben seines Onkels bestimmen werden immer mehr zu seinen eigenen. Das Steckenpferd seines Onkels ist die Philosophie, er und sein Cousin Frankie werden darin von klein auf geschult und zur Freude seines Onkels nimmt Billy nach dem Abitur das Studium der Philosophie auf. Mit 22 Jahren erfährt Billy erstmals, um was für ein Familienunternehmen es sich bei seiner Familie handelt. Sie sind Auftragsmörder. Sie nehmen jedoch nicht jeden Auftrag an, einfache Rache ist nicht ihr Ding, sie wählen sehr genau aus, wer es "verdient" hat. Nach einiger Überlegungszeit steigt auch Billy in die "Firma" ein, in die Exekutive, gemeinsam mit Frankie. Billy nimmt sich bei jedem Auftrag die Zeit, den zu Tötenden anzuhören, seine Geschichte kennen zu lernen. 12 Aufträge hat er bisher reibungslos erledigt, doch bei einem ist etwas schief gelaufen.

Der Roman behandelt abwechselnd die Gegenwart und die Vergangenheit Billys, ein weiterer Teil beschäftigt sich mit Billys Gedanken und philosophischen Betrachtungen über die zu Tötenden, über die Welt im Allgemeinen, über seine Empfindungen. Durch diese Vielschichtigkeit wirkt der Roman sehr lebendig, die Gedankengänge lassen einen selbst nachdenklich werden. Ist jemand gut, der einen bösen Menschen tötet? Einige Passagen sind skurril, andere eher lustig, doch immer interessant und spannend erzählt.