Rezension

Skurril bis zum geht nicht mehr

Das letzte Geständnis des Raphael Ignatius Phoenix - Paul Sussman

Das letzte Geständnis des Raphael Ignatius Phoenix
von Paul Sussman

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch hat was ganz eigenes und ich persönlich finde es immer toll, Bücher zu entdecken die einmalig sind. Wenn diese dann noch gefallen ist es immer ein kleiner Jackpot und genau das trift auf dieses Buch auch zu, ich hab es gerne gelesen, weil nicht nur die Geschichte und die Art wie sie erzählt wurde ganz toll war, sondern auch die ganzen Charaktere die in ihr Platz finden, da stören kleine Mängel dem Lesevergnügen kaum. :)

Raphael Ignatius Phoenix (Initialien R.I.P) steht kurz vor seinem hundersten Geburtstag und ist mehr als bereit dafür seine letzte Reise anzutreten, schon seit seiner Kindheit trägt er eine kleine Pille mit sich herum, die ihm das Leben nehmen wird, sobald er sie schluckt.
Doch ehe diese kleine Pille sein Ende bedeutet, hat Rapahel Ignatius Phoenix der Welt noch etwas mitzuteilen, nämlich seine Geschichte. Eine Geschichte in der er viele Morde gesteht und die so lang ist, dass er sie lieber an den Wänden seines Hauses niederbringt als sie auf Papier festzuhalten...

 

Gestaltung:
Ich finde das Cover optisch wirklich unheimlich schön, es fängt bei dem Schaden von Rapahel an, die ihn sehr geheimnisvoll wirken lässt und ein bisschen unnahbar, aber auch die kleinen Zeichnungen und Beschriftungen im Hintergrund haben mich total angelockt. :)

 

Meinung:
Ich finde ja, dass der Klappentext des Buches eine wirklich einzigartige Geschichte verspricht, nicht nur ist der Plot so anders als alles andere was ich bisher gelesen habe, sondern ich finde das ganze klang unheimlich skurrill und auf eine sehr reizvolle Art bösartig. Ich bin sehr froh, dass meine aufgebauten Erwartungen nicht zu hoch waren und dieses wunderbare Buch ihnen sehr gut standhalen konnte.

Es ist eine komische Vorstellung die Geschichte eines Mörders zu lesen, der ganz offen seine Sicht darlegt und dem man über die Seiten unglaublich nahe kommt, denn diese Morde sind ein Teil seiner Lebensgeschichte. Sympathien für Raphael zu entwickeln ist von daher rein gedanklich, ziemlich schwer, denn nicht nur hat er viele Morde begangen er redet über sie auch sehr leichtfüssig und so wirkt das ganze gar nicht so grausam wie es in der Realität wäre und weil er natürlich nicht jeden umbringen wollte, manches sogar ein versehen war, und andere es eventuell verdient haben, entwickelt sie sich doch. Die Sympathie.
Ich mochte Raphael sehr gerne und auch seine Geschichte hat mich einnehmen können, es gab zwar 1-2 Begegnungen mit Opfern die mir weniger zusagten und diese Stellen waren für mich dann manchmal auch etwas langatmig, aber letztendlich wird jede Begegnung mit Todesfolge zwar detailliert und ausführlich geschildert aber in Seiten gemessen füllen sie dann in der Regel nich allzu viele Seiten haben und das ganze von daher für mich kein großes Problem mit den Buch verursachte.

Generell mochte ich es einfach wie viele verschiedene Charaktere ihren Weg in dieses Buch gefunden haben und wie Raphael sich auf sie einstellte, denn Raphael selbst passt sich häufig den Menschen in seiner Umgebung an und führt in der Regel zumindest zeitweise, das gleiche Leben wie sie, dennoch ist er nicht ohne eigene Persönlichkeit und der weitere interessante Aspekt dieses Buches lag für mich auch darin zu sehen, wie er sich entwickelt, wie sich auch die Einstellung zu diesem Leben und der angehörigen Person entwickelt und so entstehen meistens ganz eigene Mordmotive.

Ein großes Thema für Raphael selbst ist auch die Beziehung zu seiner Jugendfreundin, sie wirkte auf mich wie ein großes Mysterium. Man erfährt von deren gemeinsamen Kindheit und sie ist es auch, die ihn zu seiner Pille führt. Aber im weiteren Verlauf sind es immer nur einzelne Begegnungen und dennoch scheint sie immer zu wissen in welcher Lage er sich gerade befindet.
Mich hat das von Anfang an sehr neugierig gemacht, hätte mir aber auch gewünscht, dass sie mehr Raum einnehmen würde und man schneller gewisse Dinge erfährt, aber letztendlich war ich am Ende zufrieden damit wie es verlief und es war okay, dass dieser Teil, trotz der Wichtigkeit für den Protagonisten selbst, eher ein Nebenstrang war, denn letztendlich passte es für mich schon, weil sie halt auch nur ein Teil seines ganzen Leben war.

Meine Erwartungen was Skurrilität betrifft, konnte dieses Buch im ganzen Verlauf definitiv erfüllen. Nicht nur Aufgrund dessen wie diese Morde verlaufen sondern auch wegen den ganzen Menschen die ein Teil von Rapahels Geschichte werden, die Bösartigkeit ist auch irgendwie da, aber wirklich eher unterschwellig, weil das ganze eher mit Leichtigkeit und auch ein bisschen Humor erzählt wird, so das diese nicht immer gleich spürbar ist, manchmal wiederum aber anders als ich dachte und so ergibt sich da für mich eine wirklich tolle Mischung, wie ich es erwartet und erhofft hatte, die mich wirklich begeistern konnte.

 

Fazit:
 Dieses Buch hat was ganz eigenes und ich persönlich finde es immer toll, Bücher zu entdecken die einmalig sind. Wenn diese dann noch gefallen ist es immer ein kleiner Jackpot und genau das trift auf dieses Buch auch zu, ich hab es gerne gelesen, weil nicht nur die Geschichte und die Art wie sie erzählt wurde ganz toll war, sondern auch die ganzen Charaktere die in ihr Platz finden, da stören kleine Mängel dem Lesevergnügen kaum. :)