Rezension

Skurrile Charaktere, denen leider das gewisse Etwas fehlt

Aufstieg und Fall großer Mächte - Tom Rachman

Aufstieg und Fall großer Mächte
von Tom Rachman

Bewertet mit 3 Sternen

Eine richtige Story, die man zusammenfassen könnte, gibt es bei diesem Buch nicht. Eigentlich eine gute Voraussetzung, um zu meinen Lieblingslektüren zu zählen, aber hier hat es nicht ganz gefunkt. Ich bin mit den Charakteren nicht ganz warm geworden und habe mit jeder Seite gehofft, dass da noch was kommt, aber der große Knall blieb doch aus.

Das Buch erzählt von Tooly, die in einem kleinen Örtchen in England eine Buchhandlung betreibt. Allerdings bleiben die Kunden aus und der Laden scheint sich nicht mehr lange zu halten. Eine Mail eines alten Freundes bringt Tooly wieder ihre Vergangenheit nah, denn ihr Vater braucht ihre Hilfe, daher reist sie in die Staaten und stellt sich ihrer Vergangenheit.

Das Buch springt immer wieder in der Zeit. Es gibt insgesamt drei „Kapitel“: Die Gegenwart, in der Tooly die Buchhandlung betreibt, die Vergangenheit, die Tooly Anfang ihrer Zwanziger in Amerika zeigt. Dann gibt es noch die „ältere“ Vergangenheit, die in Toolys Kindheit und damit in Bangkok spielt.  Durch diese Zeitsprünge wird das Leben der Protagonisten in einer Art Puzzle erzählt. Ich habe mich über jedes weitere Puzzlestück gefreut und war anfangs auch echt gespannt, was hinter der ganzen Story steckt.

Aber letztendlich war mir die Auflösung dann doch etwas zu skurril. Die Charaktere sind mir nicht ganz ans Herz gewachsen – nur Humphry mochte ich. Der Rest blieb doch sehr an der Oberfläche. An sich ein netter Roman, der aber zumindest in der Hardcover-Auflage sein Geld nicht wert ist. Im Rahmen der Leserunde war es aber eine schöne Unterhaltung, die ich genießen konnte.