Rezension

Slated – Vielversprechend

Gelöscht - Teri Terry

Gelöscht
von Teri Terry

Bewertet mit 4 Sternen

Kyla, 16 Jahre alt, besitzt keine Erinnerungen mehr. Sie wurde geslated, ihre Erinnerungen, ihr Wesen und bisheriges Leben wurde gelöscht, um eine zweite Chance zu bekommen. Kriminelle Jugendliche werde geslated, um in der Gesellschaft auf ein neues Leben zu haben. Und so kommt sie als vollkommen unbeschriebenes Blatt in eine neue Familie. Kyla muss von nun an alles neu lernen und sich anpassen. Doch Kyla ist anders als andere Slater. Die Alpträume, die sie quälen, sind das wirklich Träume?

Wir befinden uns in London. England hat nach Aufruhren und Terrorismus, die Grenzen geschlossen. Eine klassische Dystopie: Eine totalitäre Regierung, die jeden Andersdenkenden und Auflehner gnadenlos eliminiert. Doch London und das System sind in dieser Dystopie sehr wenig präsent und nicht detailliert beschrieben. Was ist das für ein System fragt man sich. Ein klares Bild erhält man noch nicht (vielleicht in den Fortsetzungen?).

Wir lernen Lorder (Law and Order) kennen, die Soldaten ähneln und vor denen sich jeder fürchtet. Die Polizei der Regierung quasi. Menschen verschwinden und Jugendlichen werden die Erinnerungen gelöscht, doch mehr bekommen wir vom System nicht mit. Der Fokus der Story liegt auf Kyla und das Slaten. Der erste Teil dieser Trilogie konzentriert sich sehr auf Kyla und ist eher ruhig angelegt. Dennoch zieht Kylas Schicksal einen magisch an. Ihre Träume sind spannend und es zieht den Leser förmlich weiter, wie Kyla Stück für Stück realisiert, dass sie anders ist. Wer ist Kyla? Und wer war sie einmal? Gerade die letzten Seiten haben mich sehr überzeugt und ich bin wirklich sehr gespannt auf die Fortsetzungen.

Einziger Minuspunkt: Die Liebesgeschichte löst nichts aus und ist leider nicht sehr überzeugend. Dies liegt am männlichen Charakter. Ben ist leider eine sehr schwache Figur. Sehr flach konzipiert mit keinem Charakter, farblos und ohne Tiefgang. Eine Figur, die nichts auslöst und deren Interaktion auch nicht überzeugen konnte.

Er freundet sich mit Kyla schnell an, unterhält sich mit ihr und gemeinsam nehmen sie am Laufunterricht teil. Ich fand ihn langweilig und nicht gelungen. Auch wenn die Autorin einen perfekten Slater darstellen wollte, so ist ihr dies nicht geglückt. Während des Lesens machte Ben eigentlich nur folgendes aus: Arm umlegen, Finger ineinander verschränken, auf Schoß ziehen – und das permanent und total unpassend. Hier muss definitiv eine Entwicklung stattfinden.

„Rapunzels Turm hatte ein Fenster, durch das sie ihr langes Haar herunterlassen konnte. Doch alles, was ich habe, ist Dunkelheit, Fingernägel, Fäuste und Füße. Und Wut.“

Kommentare

wandagreen kommentierte am 15. Januar 2015 um 11:10

Vllt sollte ich auch allmählich mal den zweiten Teil lesen. .. Ich fands auch sehr gut. Dass die Liebesgeschichte nicht so im Fokus stand, hat mir dagegen gefallen. Ben ist ja viel angepasster als Kyla. Und beide haben erst mal genug mit sich selber zu tun ... sie dürfen sich ja auch gar nicht verlieben, das ist verboten!

Wieder eine sehr nett geschriebene Rezi, nur die Zitate fallen immer so "vom Himmel", d.h. werden nicht wirklich in die Rezension mit eingebunden. Wenn ich das Buch jetzt nicht selber gelesen hätte, hätte ich z.B. gar nichts damit anfangen können ...

DinDin kommentierte am 15. Januar 2015 um 16:46

Ich fand die Liebesgeschichte insgesamt einfach nicht so überzeugend. Für meinen Geschmack hätte man diesen Aspekt iwie besser machen können. Von mir aus hätte der romantische Anteil auch ruhig weniger sein können und ich hoffe, dass auf den Fortsetzungen der Fokus nicht so drauf liegen wird. 

Ach so wegen der Zitate: Das ist nur mein Stil. Unter jeder Rezi schreib ich ein paar Zeilen auf, die mir besonders an der Geschichte gefallen haben. Die sammle ich dann und schreib sie in mein Zitatebuch. Direkt mit meiner Kritik sollen die Zitate eigtl nichts zu tun haben (also das war nicht die Absicht), deshalb sind sie nicht integriert, sondern nur drangehangen.

Hey dann haben wir ja doch ein Buch wo wir übereinstimmen :D

Danke für deinen Kommi und Grüße ^^

 

 

wandagreen kommentierte am 15. Januar 2015 um 17:52

Eigentlich finde ich ein oder zwei Zitate sehr gut, denn so kann man sich ein Bild vom Stil des Autors machen; man bräuchte nur einen klitzekleinen thematischen Aufhänger. Das schaffst du auch noch; ich bin zuversichtlich.