Rezension

So böse und so lustig!

Für dich soll's tausend Tode regnen
von Anna Pfeffer

Inhalt: Emi hat es nicht leicht – sie musste in eine fremde Stadt umziehen, dementsprechend nun auch in eine neue Schule gehen, ihr Vater hat eine neue Freundin, die sich als unerträglich positive Weltverbesserin herausstellt und ihr total beliebter Bruder hat mit alldem überhaupt keine Probleme, was Emi noch blöder dastehen lässt. Wie kommt das sowie nicht besonders kontaktfreudige Mädchen damit klar? Sie wünscht jedem, der ihr auf die Nerven geht, einen kreativen Tod an den Hals. So macht sie es auch mit dem unerträglich arroganten Erik an ihrer neuen Schule. Als die beiden zusammen einen Strafdienst abarbeiten müssen, schließen sie eine Wette ab: Wer zuerst eine ihrer selbst ausgedachten Challenges verliert, muss den Strafdienst des anderen übernehmen. Und diese Challenges haben es in sich…

Meine Meinung: Dieses Buch mit seinen 320 Seiten habe ich an einem einzigen Tag verschlungen, so viel Spaß hatte ich beim Lesen! Der offen-ehrliche Schreibstil liest sich klasse und bringt Emis schwarzen Humorimmer wieder auf den Punkt. Hier wurde eine Protagonistin geschaffen, über deren böse Gedanken man sich einerseits köstlich amüsieren kann, mit der man aber auch mitfühlt. Als Teenager an einer neuen Schule hat man es nicht leicht und Emi will auch gar nicht zu den anderen glattgebügelten Mädels dazugehören. Wie sie sich als Außenseiterin fühlt und womit sie sich gedanklich in ihrer neuen Situation auseinandersetzen muss, das kann man problemlos nachvollziehen und -fühlen.

Hier geht es um all die Dinge, mit denen Teenager sich so rumplagen müssen. Der übliche Kummer mit der Familie, Schule und Mitschülern, Freunden, dem anderen Geschlecht… Und wenn dich jemand nicht mag, kannst du es am nächsten Tag auch noch auf Youtube sehen… Es geht umChallenges, die mit dem Smartphone dokumentiert werden und die zwar hart sind, aber irgendwie auch Spaß machen. 

Mit diesem Buch wurde der Nerv der Zeit getroffen und ein so ehrlicher und witziger Ton angeschlagen, der aussagt, dass manchmal eben alles kacke ist. Aber manchmal vielleicht auch nicht. Es hat mich laut zum Lachengebracht, hat mich mitfühlen lassen und mir zum Schluss auch noch einTränchen entlockt. Ein ernstes Thema wurde hier so treffend auf lustigeund einfühlsame Weise angegangen. Man kann beim Lesen viele kleineBotschaften mitnehmen und auch noch einen riesigen Spaß dabei haben. 

Für mich ein rundum gelungenes Jugendbuch des Autorinnen-Duos!