Rezension

So geht Liebe

So geht Liebe - Katie Cotugno

So geht Liebe
von Katie Cotugno

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:

Mit fünfzehn bringt Reena im Restaurant, wo sie nach der Schule bedient, die Bestellungen durcheinander, sobald Sawyer auftaucht. Sie steht schon immer auf ihn, ist aber viel zu schüchtern, um ihm ihre Gefühle zu zeigen. Mit siebzehn kommt sie mit ihm zusammen, irgendwie; es scheint Reena wie ein verrückter Traum. Der ein paar Monate später auch schon wieder vorbei ist, für Reena allerdings nicht folgenlos: Sie ist schwanger – und Sawyer verschwindet ohne ein Wort des Abschieds. Mit neunzehn steht sie ihm im Supermarkt plötzlich wieder gegenüber, und er nimmt sie in die Arme, als sei nichts geschehen. Doch Reena ist jetzt eine andere, sie hat ihre kleine Tochter Hannah, die sie über alles liebt. Sie wird nie wieder auf irgendeinen Typen hereinfallen, der sie dann einfach sitzen lässt – hofft sie zumindest.

Meine Meinung:

Ich war sehr gespannt auf dieses Jugendbuch und habe mich sehr auf das Lesen gefreut.

Der Schreibstil war angenehm und leicht zu lesen. Die Kapitel wechseln zwischen "vorher" und "nachher". Zuerst fand ich diese Erzählweise etwas komisch und befürchtete, dass dieser ständige und schnelle Wechsel meinen Erzählfluss beeinträchtigen würde - dies war allerdings seltsamerweise nicht der Fall. Es ist mir extrem leicht gefallen, den zeitlichen Sprüngen zu folgen, obwohl viele Kapitel mit nur 2-3 Seiten sehr kurz waren. Außerdem konnten die Rückblicke zum Verständnis der Ereignisse und Verhaltensweisen der Figuren in der Gegenwart beigetragen.

Der Einstieg ist mir dennoch nicht ganz leicht gefallen, da ich mit den Protagonisten nicht gleich warm geworden bin. Es hat eine Zeitlang gedauert, bis ich mich an sie gewöhnt hatte und mich auf sie einlassen konnte.

Die Idee und die Themen, die die Geschichte behandeln, fand ich interessant und vielseitig. Es werden viele schwierige und schwerwiegende Probleme und Dinge thematisiert, mit denen die Jugendlichen zu kämpfen haben. Schicksalsschläge, Freundschaft, Liebe, Familie, Schwangerschaft, Tod, Drogen und Religion spielen hier eine Rolle.

Die Charaktere sind mir etwas blass geblieben. Trotz der tiefgreifenden Thematiken, hatte ich teilweise nur ein verschwommenes Bild vor Augen. Dazu muss ich sagen, dass es mir Sawyer und Reena nicht gerade leicht gemacht haben, sie zu mögen. Mit Sawyer konnte ich nichts anfangen. Ich konnte auch nicht verstehen, dass Reena solche starken Gefühle für ihn entwickelt hat - und das schon so früh in ihrer Jugend. Dafür gab es einfach keine Anhaltspunkte, er war ein Draufgänger, unsympathisch und egoistisch.
Reena musste schon früh eine schweren Schicksalsschlag hinnehmen. Ich fand sie für ihr Alter recht taff und stark, hat das Leben mit einem Baby gut gemeistert. Bis Sawyer erneut in ihr Leben trat und alle sauf den Kopf stellte. Nach und nach ist Reena mir dann doch ans Herz gewachsen.

Auch Reenas Familie, die Beziehung zwischen Vater, Stiefmutter und ihr spielt eine große Rolle. Und Hannah war einfach zu süß!
Sawyers Familie kommt in meinen Augen genauso schlecht weg wie er selbst. Ich fand sie und ihr Verhalten einfach unmöglich.

Die Gefühle waren sehr lebendig beschrieben und spielten eine große Rolle in der Geschichte. Dies ist ein absoluter Pluspunkt. Nach und nach tauchte man zunehmend in die Gefühlswelt von Reena ein und erlebte gemeinsam mit ihr die verschiedenen Phasen der Emotionen. Dies war der Zeitpunkt, an der die Geschichte mich dann doch noch packen konnte. Der Leser spürte eindeutig, dass sie Reena und Sawyer liebten, aber man wusste bis zum Schluss nicht, ob das reichte. Ich hoffte bis zum Schluss, dass alles gut wird.

Eine sehr emotionale Geschichte mit tiefgreifenden Themen, aber etwas schwachen Charakteren. Trotzdem hat es mir Spaß gemacht, Reena ein Stück ihres Weges zu begleiten.

Fazit:

Das Jugendbuch spricht viele interessante Themen an und hat mich trotz einiger Kritikpunkte gut unterhalten.