Rezension

So macht Geschichte Spaß

Die fremde Königin
von Rebecca Gablé

Bewertet mit 5 Sternen

Adelheid, Königin von Italien wird seit dem Tod ihres Mannes von Berengar von Ivrea gefangen gehalten. Berengar möchte den Willen von Adelheit brechen um sie mit seinem Sohn zu verheiraten und so Italien zu erobern.
Im Auftrag von König Otto wird der Panzerreiter Gaidemar nach Garda geschickt um die Königin zu befreien und sie sicher zu Otto zu bringen.
Nach langer und beschwerlicher Reise kommt Gaidemar mit der Königin, ihrer Tochter Emma und der Zofe Anna in Pavia an, wo König Otto sie erwartet.
Schon bald heiraten Otto und Adelheid.
Adelheid wird Gaidemar, der sich ein bisschen in die Königin verliebt hat sehr oft begegnen und nie vergessen, dass er sie aus den Fängen Berengars gerettet hat.
Es sind unruhige Zeiten, überall an den Landesgrenzen gibt es Feinde und so muss auch Gaidemar bald in die nächste Schlacht ziehen.

 

„Die Fremde Königin“ ist nach „Das Haupt der Welt“ der zweite Band der Reihe über Otto den Großen von Rebecca Gablé.
Natürlich kann das Buch unabhängig vom ersten Band gelesen werden, denn die Geschichte ist in sich abgeschlossen.
Viele Charaktere hat man allerdings schon im ersten Buch kennengelernt und ich persönlich finde es immer schön diese Personen wieder zutreffen und ihre Vergangenheit zu kennen.
Wer die Autorin kennt ahnt was ihn erwartet. Neben einigen schlaflosen Nächten (den man kann das Buch einfach nicht aus der Hand legen) ist es ein Buch mit 755 Seiten geballt mit deutscher Geschichte der Jahre 951 - 962 und das alles so unterhaltsam verpackt, dass es einfach nur Freude macht.
Natürlich war es eine dunkle Zeit und es gab viele Kriege. Frau Gablé langweilt den Leser allerdings nicht mit seitenlangen blutrünstigen Schlachten und Belagerungen. Sie beschreibt nur die wirklich entscheidenden Szenen der Kriege und das mit viel Spannung. Mehr erzählt sie von den Hintergründen und den Strippenziehern.
Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben. Es gibt natürlich gute und sympathische Personen wie auch weniger sympathische. Ich hatte schnell meinen Helden gefunden und das war Gaidemar, eine fiktive Person.
Er wird von vielen nur der Bastard genannt, weiß lange nicht wer sein Vater ist und kennt auch seine Mutter nicht. Somit hat er keinen Namen und keinen Besitz aber ein großes Herz was ihm aber nicht immer von Nutzen ist.
Otto und Adelheit führen eine glückliche Ehe und Otto schätzt die Intelligenz seiner Frau und nimmt immer gerne ihren Rat an, was zu dieser Zeit nicht selbstverständlich war.
Otto ist ein großer und starker König für den der Glaube sehr wichtig ist. Die Heirat mit der jungen Adelheid zieht das Zerwürfnis mit seinem Sohn Liudolf nach sich, der Angst auf sein Anrecht als Ottos Nachfolger hat.
Am Anfang des Buches gibt es ein sehr hilfreiches Personenregister, dort sind die historischen Personen mit einem * gekennzeichnet so weiß man beim Lesen immer ob es sich um eine reale oder eine fiktive Person handelt.
Wie Frau Gablé in einem Interview erzählte, hält sie sich beim schreiben ihrer Bücher, bei den historischen Personen immer ziemlich genau an die Überlieferungen was ich sehr gut finde da ich gerne noch etwas über die Personen die mich interessieren im Internet nachlese und das gelesene schon stimmig sein sollte.
Um noch einmal auf das Interview von Frau Gablé einzugehen in dem sie sagte, für sie sei es das Schönste wenn der Leser das Buch mit einem Hach beendet und denkt er hätte jetzt noch 100 Seiten lesen können.
Ich schlug das Buch mit einem „Hach“ zu und hätte sehr gerne noch 100 Seiten gelesen.