Rezension

so normal und doch zauberhaft :)

Weit weg und ganz nah - Jojo Moyes

Weit weg und ganz nah
von Jojo Moyes

Bewertet mit 5 Sternen

Jess versucht, ihre Patchwork mit Mühe und Not zu ernähren. Ihr Mann zahlt indes keinen Unterhalt, da er vorgibt, Depressionen zu haben.
Ed hat eine erfolgreiche Firma, bis ihm das Wasser plötzlich bis zum Halse steht.
Alles kommt zusammen, als Jess den betrunkenen Ed mit einem Taxi nach Hause bringt und dabei eine Geldrolle einsteckt, die augenscheinlich Ed gehört.
Als er sich dann Tage später anbietet, die kleine Familie im Auto mitzunehmen, gerät alles aus den Fugen.

 

Das Buch geht praktisch um die Geschichten der beiden Menschen (Jess und Ed), die an sich nicht mit einander zu tun haben und meiner Meinung nach auch nicht wirklich spannend sind, doch zusammengeführt ergeben sie ein perfektes Ganzes.
Zwar könnte man schnell denken, dass das alles ziemlich an den Haaren herbeigezogen ist, doch beim Lesen wird schnell klar, dass es sich nicht um eine unrealistische Story handelt. Jojo Moyes schreibt sehr gefühlvoll und steckt klare, harte Grenzen zwischen dem wohlhabenden Ed und der armen Familie. Die Kluft könnte größer nicht sein. Ed war mir eher unsympathisch, ein reicher Mann, dem Familienwerte nichts mehr bedeuten. Auf der anderen Seite steht Jess mit ihren wunderbaren Kindern, die sich Tag um Tag abrackern muss, damit überhaupt etwas zu Essen auf dem Tisch steht, die aber trotz alle dem immer ein Lächeln auf den Lippen hat und optimistisch in die Zukunft schaut, egal welche Schicksalsschläge kommen.
Umso wunderbarer ist es zu sehen, wie diese zwei Welten aufeinanderprallen und irgendwie zurechtkommen. Am Anfang mehr schlecht als recht, doch dann wachsen die vier (bzw. 5 mit Norman) immer mehr zusammen.

 

Es war mal wieder ein Genuss etwas von Jojo Moyes zu lesen. Es war spannend, zum Lachen, aber auch zum Weinen, von allem etwas.
Die Befürchtungen, dass ihr neuer Roman viel schlechter wird, als ihre Vorherigen, haben sich nicht erfüllt. Zwar kann er mit „Ein ganzes halbes Jahr“ nicht mithalten, doch er muss sich trotzdem nicht verstecken!