Rezension

so viel unglaubwürdiger Unsinn auf einem Haufen ...

Paper Princess - Erin Watt

Paper Princess
von Erin Watt

Der Hype um Paper Princess ist ja groß und ich musste meine Neugier befriedigen - was ist dran an der 17jährigen Stripperin, die plötzlich bei der reichen Familie Royal einziehen darf und dafür auch noch Geld bekommt?
Die Story hat auf jeden Fall seinen Spannungseffekt, da Ella in einen Haushalt einzieht, in dem fünf Brüder wohnen, die ihr nicht trauen und sie nach Möglichkeit wegekeln wollen - und da sie die Stars der reichen Privatschule sind, sorgen sie nicht nur zu Hause, sondern auch in der Schule für ein feindliches Klima. Natürlich sehen sie alle überdurchschnittlich gut aus, sind umschwärmt und auch Ella kann sich dem Charme nicht entziehen. Moment mal - welcher Charme? Sie wird wie Dreck behandelt, muss sich mit Schimpfwörtern, Verleumdungen und sexuellen Belästigungen auseinander setzen und findet das auch noch anziehend? Ja genau, denn Reed, der besonders fies zu ihr ist, sieht auch noch am besten von allen aus und deswegen schlägt ihr Herz höher.
Mit der recht flachen Geschichte kann ich ja noch leben, da es schon spannend ist, wie Ella sich behauptet und die Jungs langsam auftauen - selbst wenn sie lange Zeit einfach unter der Gürtellinie sind und das ganze auch noch zum Teil in einer Gossensprache erzählt wird. Es kommt trotzdem genug Spannung auf, um das Buch in kürzester Zeit wegzusuchten.
Restlos vorbei war es mit mir aber, da letzten Endes keine einzige Person in diesem Buch auch nur hinreichend glaubhaft gezeichnet ist, sie Null Tiefgang haben (weder charakterlich, noch emotional) und ich mich die meiste Lesezeit über gefragt habe, was mit dem Vater, den Brüdern und den jeweiligen weiblichen Protagonistinnen schon wieder los ist. Von dem einfach nur hinrissigen Ende einmal ganz abgesehen. Mir ist absolut unklar, wie man als Autor so viele unsinnige Szenen, Charaktere und Entscheidungen aneinander reihen kann. Davon abgesehen, dass die Mutter eine ziemliche Geburtenmaschine gewesen sein muss, bei fünf Jungs, bei denen der älteste etwa 20, der zweite etwa 18, der mittlere etwa 17 und die Zwillinge 15 oder 16 sein müssen. Und kein einziger davon pflegt einen auch nur annähernd vernünftigen Umgang mit Frauen + Reed muss sich ständig prügeln, Easton ist alkohol- und spielsüchtig und die Zwillinge, die Null Individualität abbekommen haben, teilen sich auch noch die Mädels. So viel Murks auf einen Haufen ist ganz schön unglaubwürdig. Das Ende war dann die Krönung des ganzen Unsinns. Ich vergebe aufgrund des Unterhaltungswertes noch 2 Sterne und werde mich definitiv von Erin Watt fernhalten!