Rezension

Solidarische und harmonische Hausgemeinschaft

Vergissmeinnicht war gestern - Ilke S. Prick

Vergissmeinnicht war gestern
von Ilke S. Prick

Bewertet mit 4 Sternen

Marieke lebte bisher mit ihrem Freund und Arbeitgeber Jochen zusammen. Alsbald stellt sich heraus, dass Jochen fremdgeht, und aufgrund dessen zieht Marieke noch an Silvester aus der gemeinsamen Wohnung. Ihre langjährige Freundin Babette, die gerade in Süd-Amerika lebt, überlässt ihr ihre Wohnung. Mariekes Schwester Alexandra steht mit Ratschlägen an ihrer Seite, aber Marieke möchte nicht ständig von ihrer Schwester bemuttert werden. Umso mehr hilft die Hausgemeinschaft, in der Marieke nun lebt über ihren Kummer hinweg. Jochen versucht zwischendurch immer wieder Marieke zurückzugewinnen, aber sie will ihr Leben ändern. Frau Schräder, Nada, Susan, Samantha sowie der smarte Ben unterstützen Marieke in ihrem Alltag. Sie arbeitet wieder in ihrem alten Job als Taxifahrerin, den sie schon während ihres Studiums durchgeführt hat. Die Hausgemeinschaft ergänzt sich durch selbstproduzierte Textilien, Blumen sowie Obst und Gemüse. Marieke malt auch hin und wieder zur Abwechslung. Und zur Abwechslung bringt noch der zugelaufene Hund neue Stimmung in die Hausgemeinschaft.

Die Autorin Ilke S. Prick schrieb einen unterhaltsamen (Frauen-)Roman, der nicht kitschig, aber harmonisch und teilweise humorvoll wirkt. Marieke stellt die Hauptprotagonistin dar, die erst einmal sich von der Trennung von Jochen erholen muss. Alexandra wirkt als Schwester eher anstrengend, weil diese auf Vernunft und Realismus baut. Aber das ist das Letzte, was Marieke will. Marieke ist für ihr Alter von über vierzig Jahren zwar teilweise naiv und unerfahren in ihren Handlungen und Gedanken, aber sie will sich nicht von Alexandra bevormunden lassen, was sie immer schon getan hat seitdem die Mutter gestorben ist. Die Hausgemeinschaft setzt sich hauptsächlich aus weiblichen Figuren zusammen bis auf Ben, der unter dem Dach wohnt. Alt und Jung wohnen unter einem Dach und ergänzen sich mit ihren Aufgaben zu einer harmonischen Solidargemeinschaft. Dieser Roman ist eher ein Frauenroman, bei dem man sich beim Lesen wohlfühlt und Lust auf Urban Gardening bekommt, weil die Autorin Informationen über das Gärtnern und Pflanzen vermittelt. Jedes Buchkapitel trägt einen Blumennamen. Und jede Handlung des Gärtnerns wird zu einem Beobachtungsobjekt.

Dieser Roman unterhielt mich gerade in dieser kalten Jahreszeit und macht Freude auf den nächsten Frühling und  bringt neue Ideen für Balkon und Garten und jede freie Grünfläche.