Rezension

Solide

Die Lieder der Erde - Elspeth Cooper

Die Lieder der Erde
von Elspeth Cooper

Bewertet mit 3 Sternen

Das heilige Buch der Kirche schreibt vor, dass jeder, der Magie wirken kann verbrannt werden soll und so wird ein jeder verfolgt, der Verdächtigt wird Magie wirken zu können und so kommt es das Gair, ein Novize der Kirche, bezichtigt wird Magie wirken zu können. Doch wie durch ein Wunder, wird er nicht zum Tode verurteilt und er kann der Kirche erstmal entkommen. Auf seiner Flucht trifft er auf die Magie begabten Hüter des Schleiers, die ihn nach und nach in ihre Geheimnis einweihen und ihm helfen die Magie zu beherrschen.

Elspeth Cooper hat das Rad nicht neu erfunden und so dreht sich ihr Roman vor allem um den uralten Kampf Gut gegen Böse. Jedoch trumpft sie mit einer wirklich interessanten Idee bezüglich der Magie auf, denn die Magie manifestiert sich im sogenannten Sang. Die Welt ist von Musik und Farben durchtränkt und nur wenig Begabte können die Melodie der Welt wahrnehmen und verändern.
Wie so oft im Fantasy Genre ist die Welt von ,,Das Lied der Erde“ sehr mittelalterlich angehaucht und die Hexen bzw. Magier Verfolgung spielt eine zentrale Rolle. Die Kirche verurteilt alle Angeklagten zu einem grausamen Tode und kennt keine Gnade. Die Kirche kommt in dem Roman insgesamt nicht gut weg, denn sie ist voller Gegensätze und wiederspricht ihren eigenen Normen und Werte, wenn sie dadurch einen Vorteil für sich herausziehen kann. 
Vor allem die Zeit, die Gair in der Akademie verbringt, um seine magischen Fähigkeiten auszubauen, haben mir wirklich gut gefallen. Nach und nach habe ich zusammen mit dem Protagonisten mehr über den Sang und über die verschiedenen Ausprägungen und Fähigkeiten kennengelernt. Zudem mochte ich es, wie die Autorin das Leben in der Akademie beschreibt und Gair sich nach und nach an das Schulleben und an die Leute gewöhnt und auch Freundschaften schließt.

Der Roman zeichnet sich vor allem durch ein sehr gemächliches Tempo und es gibt keine extreme Spannungskurve, dennoch habe ich mich die ganze Zeit über gut unterhalten gefühlt und dank der lebhaften Beschreibung des Schullebens wurde es nie langweilig.
Die Autorin verzichtet auf ,,komplizierte“ und allzu verschachtelte Sätze, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Obwohl die Wortwahl also eher leicht gehalten ist, ist der Schreibstil durchaus Bildgewaltig und ich konnte mir viele Szenen bildlich vorstellen.

Die Geschichte ist in unterschiedlichen Handlungsstränge aufgeteilt, sodass ich einen guten Überblick erhalten habe. Der Fokus liegt jedoch definitiv beim Protagonisten.
Gair kann sehr stur sein und hat ein wirklich extremes durchalte Vermögen, was ihm das ein oder andere Mal auch zugutekommt. Gair wirkt einfach wie ein typischer Held, der sich erst nach und nach bewusst wird, was für Kräfte er besitzt und wie er die Welt damit verändern kann. 
Und jetzt kommen wir zu einem Kritikpunkt die ganze Zeit über bleiben mir die Charaktere einfach zu flach und nicht greifbar. Ich hätte einfach gerne mehr Informationen erhalten und grade die Nebencharaktere wirken absolut blass und farblos. Ich habe einfach nur ein grobes Bild von den Figuren erhalten und könnte noch nicht mal eine genaue Beschreibung der einzelnen Figuren abgeben, da man einfach nichts Wichtiges über die einzelnen Charaktere erfährt. Zudem wirken dir Figuren einfach zu stereotypisch auf mich und sind einfach nichts besonders.

Alles in allem hat die Autorin es geschafft, die Bausteine des alt Bekannten gut zusammenzusetzen und eine durchaus solide Geschichte zu erschaffen. Vor allem die Szenen, die in der Akademie spielen konnten mich begeistern. Dagegen konnten mich die Figuren nicht vollkommen überzeugen, da sie einfach zu stereotypisch sind und ihnen einfach das besondere Etwas fehlt. Trotzdem werde ich die Fortsetzung lesen, in der Hoffnung, dass es der Autorin gelingt den Figuren mehr Leben einzuhauchen. 

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