Rezension

Solide

Der Herr des Feuers - Adrian Leschek

Der Herr des Feuers
von Adrian Leschek

Bewertet mit 3 Sternen

Dolchs Orden befiehlt ihm eine Gruppe von Mönchen zu ermorden und natürlich gehorcht Dolch. So mach er sich auf dem Weg um seine Aufgabe zu erfüllen, da er an die Rechtmäßigkeit seiner Aufgaben glaubt.  Doch die Gebote seines Glaubens ermöglichen ihm nicht seinen Auftrag komplett auszuführen und so überlebt ein verkrüppelter Mönch. Der überlebende Mönch wird zu einem großen Problem, da er geheime Informationen bezüglich der Ankunft des Feuers besitzt. Dolchs Glauben wird zutiefst erschüttert…

Die Geschichte rund um den Assassine Dolch ist voller Intrigen, politische Abwägungen und vor allem Religion spielt eine zentrale Rolle.  Religion bestimmt das Denken und Handeln des Volkes und der Figuren. Der Roman zeigt auf, welche Macht Religion auf uns ausüben kann und wie die Menschen unter Kontrolle gehalten werde können, wenn dies von den Mächtigen erwünscht wird.
Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Perspektiven geschildert, sodass man ein umfassendes Bild der Welt und der verschiedenen Gefühle der gegnerischen Parteien erhalten kann.              
So entdeckt man beispielsweise mit dem Barbaren Kelleron die fremde Welt, da er von außerhalb der Stadtmauern kommt. So muss er sich zunächst in der neuen Welt mit den Herrschaftsverhältnissen aber auch mit den Gebräuchen des Volkes warm werden, dies ermöglichte mir die Welt, die Figuren und auch die Stadt besser kennen zu lernen und mir so ein hervorragendes Bild zu machen.           
Der Protagonist Dolch hat eine feste Weltanschauung, an der er nicht rütteln möchte. Doch sein neuester Auftrag wirft Fragen auf und so fängt er an seinen Glauben zu hinterfragen und beginnt, vielleicht zum ersten Mal,  selbst zu denken und sich nicht alles vorschreiben zu lassen.       
Baladus ist der Mönch, der körperlich stark eingeschränkt ist. Mir war er nach nur wenigen Seiten absolut unsympathisch und er ist einfach der typische böse und nervige, größenwahnsinnige Antagonist. Ich muss gestehen, dass ich ziemlich überrascht von der Wahl des Antagonisten war, da man bei einem Mönch zunächst nicht von einem durchtriebenen Menschen ausgeht, sondern sich eher einen gutmütigeren Mann darunter vorstellt.            
Die Figuren wirkten alle zusammen etwas klischeehaft und hatten für mich einfach zu wenige Ecken und Kanten. Sie handeln alle recht vorhersehbar und so gab es keinerlei Überraschungen für mich. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass der Autor mehr auf die Figuren eingegangen wäre und sie noch stärker ausgearbeitet hätte. Zudem gelang es mir einfach nicht eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen, sodass ich auch aufgrund dessen nur wenig mitfiebern konnte.                   
Aufgrund der fehlenden Sympathie zu den Figuren gelang es dem Autor nicht so recht Spannung aufzubauen. Dabei konnte man wirklich Potenzial erkennen. So gelang es dem Autor durchaus zwischenzeitlich die inneren Konflikte der jeweiligen Figur authentisch und nachvollziehbar zu schildern.

Alles in allem hat der Roman durchaus Potenzial und vor allem die Auflösung der Konflikte hat mir gut gefallen. Auch die Welt ist gut und nachvollziehbar ausgearbeitet, sodass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Doch die Figuren wirken leider allesamt einfach zu 0-8-15 auf mich und ich konnte keinerlei Beziehung zu ihnen aufbauen. 

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