Rezension

Solide, aber ausbaufähig in Bezug auf die Spannung

Der Kreidemann
von C. J. Tudor

Bewertet mit 2 Sternen

Der Kreidemann ist ein Thriller der Autorin C . J. Tudor und erschien 2018 mit 384 Seiten als Hardcover Buch im Goldmann Verlag der Random House Gruppe.

Der Thriller weist einen guten und sehr flüssigen Schreibstil auf, sodass die Seiten bei mir schon fast geflogen sind.

Die Geschichte selbst wird aus der Sicht des Protagonisten Eddie erzählt und wechselt zwischen der Vergangenheit (1986) und der Gegenwart (2016) hin und her, was aber deutlich anhand von jeweiligen Überschriften gekennzeichnet ist.

Ich fühlte mich beim Lesen ein wenig an Stephen Kings "Es" erinnert. Einfach auf Grund der Tatsache, dass es auch hier um eine Gruppe von Kindern ging, die sowohl in ihrer Kindheit als auch in ihrem Erwachsenenleben noch von dem Kreidemann heimgesucht wurden. Leider konnte für meinen Geschmack dieses Buch allerdings nicht mit der Spannung mithalten. Obwohl es immer wieder zwischenzeitlich gute Ansätze gab, flaute es bei mir immer wieder ab, auch wenn die Neugier trotzdem bestehen blieb. Überrascht hat mich aber das Ende, welches für mich nicht vorhersehbar war und noch mal ein bisschen Nervenkitzel bot.

Ich persönlich bin kein Fan davon, bereits auf den ersten 100 Seiten sehr vielen und unterschiedlichen Charakteren und Namen zu begegnen. Da man es in diesem Thriller direkt mit einer Gruppe Kinder, deren Eltern und weiteren Bekannten zu tun bekommt fiel es mir schwer, mir einen genauen Einblick in die einzelnen Charakter zu schaffen, bevor die Handlung noch mehr Schwung aufnahm.

Eddie ist mir bis zum Ende ein Rätsel geblieben. Ich hätte gerne eine Auflösung darüber gehabt, was genau in seinem Kopf/Psyche vorgeht und was zukünftig mit ihm passieren wird.

Der Titel und das Cover des Thrillers passen zwar zur Handlung, doch ich hätte mir mehr kreidigen Einfluss und Nervenkitzel gewünscht. Hauptsächlich war die Kreide eine Spielerei/Geheimsprache zwischen den Kindern und hatte eher weniger mit Thrill, Grusel oder auch Mord zu tun.

Für den ersten veröffentlichen Thriller der Autorin halte ich dieses Werk trotz allem für gut und solide, aber nach meinem Empfinden noch ausbaufähig in Richtung Spannung.