Rezension

Solide mit Herzensmomenten

Der Lavendelgarten - Lucinda Riley

Der Lavendelgarten
von Lucinda Riley

Der Lavendelgarten ist ein schönes Buch, das mich am Ende so mitgenommen hat, dass ich in der Bahn beim Lesen geheult habe! Doch der Weg dahin war nicht immer so ganz überzeugend.

Mir gefällt die Idee, mir gefallen die wirklich schönen Beschreibungen und so sah ich z.B das Cháteau direkt vor meinen Augen und würde da auch gerne mal hinfahren und den leckeren Wein probieren. Doch der Aufbau hat mir nicht immer so gut gefallen: Ich persönlich mag es mehr, wenn Gegenwart und Vergangenheit miteinander verwoben sind, doch hier ist die Geschichte der Vergangenheit sehr blockartig eingefügt und der Übergang dazu ist nicht immer schön ausgeführt. Oftmals ist es wirklich einfach nur immer so, dass der eine alte Herr erzählt. Ich hätte mir das etwas raffinierter dargestellt gewünscht, so ist es doch eine ziemlich einfache Lösung, von der Gegenwart in die Vergangenheit zu wechseln.

Und dann ist da noch die Sache mit Emilies Ehemann: Leute, das ist so was von vorhersehbar, so was von langweilig und platt! Ich bin doch nicht dumm und ganz ehrlich, wer fällt schon darauf rein außer Emilie? Dieser Teil der Story war ziemlich flach, auch wenn der Grund dafür erst am Schluss rauskommt. Das war nach den ersten Sätzen schon so ersichtlich, ebenso wie der andere Zweig der Geschichte, der sich daran anschließt.
Allgemein ist einfach der Part des Buches, der in der Gegenwart spielt, schlechter. Zumindest nach meinem Empfinden. Ich persönlich finde die Vergangenheit einfach raffinierter und detailreicher. Das waren die Passagen, die mich fesseln konnten. Da war ich doch überraschter und hatte einige Momente, die ich nicht ganz so erwartet hatte. Doch auch hier gibt es deutlich 'bessere' Geschichten dieser Art, die mit mehr Wendungen aufwarten können.

Die Charaktere sind auch ziemlich... es bleibt dabei, vorhersehbar. Irgendwie konnte mich hier nichts richtig überraschen, auch wenn ich Emilies Entscheidung am Ende wirklich wundervoll finde und mich diese rühren konnte. Doch das war ebenfalls nicht diese große Überraschung, es war ein besonderer und schöner Moment, aber nicht der Moment, den ich gern gehabt hätte.

Fazit

Ein durchaus solides Buch, bei dem ich am Ende auch einige Tränchen verdrücken musste (und das in aller Öffentlichkeit im Zug...), aber leider war es nicht herausragend und konnte mich daher eigentlich nicht richtig überraschen und flashen. Dazu war vieles zu vorhersehbar.