Rezension

Solider Thriller, gut für zwischendurch

Während du stirbst - Tammy Cohen

Während du stirbst
von Tammy Cohen

Bewertet mit 3 Sternen

Der Schreibstil von Tammy Cohen ist sehr einfach gehalten. Dies ermöglichte mir schnelles lesen, aber dadurch gab es für mich auch keinerlei Wiedererkennungswert.
Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen Erzählweisen erzählt. Zum einen gibt es die Sicht von Jessica, in der Ich-Form, die mir sehr gut gefiel und die ich als sehr passend empfand, zum anderen aber auch die Sicht von der Kommissarin Kim, die den Fall von Jessicas Entführung untersuchte. Die Erzählweise über Kims Untersuchungen ging mir die meiste Zeit tierisch auf den Keks, da sie mich immer wieder aus der eigentlichen Story raus brachte und mich sehr störte. Es ging zu fünfzig Prozent auch gar nicht um die Suche nach Jessica, sondern um die familiäre Situation von Kim. Das hat mich in keinster Weise interessiert und führte zu überhaupt nichts in der Geschichte.

Jessica war mir von Beginn an sympathisch. Sie ist ein wenig "anders" und genau das gefiel mir so an ihr, doch immer wieder kippte diese Sympathie und ich empfand sie als nervig. Ich kann auch gar nicht richtig in Worte fassen warum. Ich fing an eine Beziehung zu ihr aufzubauen und im nächsten Kapitel rollte ich wieder mit den Augen über ihre Naivität.
Dominic ist ein wirklicher Psychopath! Er schaffte es immer wieder, dass ich, nur von seinen Erzählungen, eine Gänsehaut bekam. Und genau das ist ein großer Pluspunkt an diesem Buch: diese reale Bedrohung, die von der Situation ausgeht.
Wie ich schon erwähnte, gefiel mir die Kommissarin Kim überhaupt nicht. Ihre Erzählungen machten sie mir unsympathisch und immer, wenn ich wieder ihre Erzählweise zu lesen bekam dachte ich nur "Oh man, nicht schon wieder.. Hoffentlich sind die Seiten schnell vorüber!".

Die Story selbst gefiel mir sehr und war wirklich gut durchdacht. Auch der Twist kam an der genau richtigen Stelle und überraschte mich ein klein wenig. Während des Lesens hatte ich zwar eine Idee, die in die selbe Richtung ging, doch damit rechnete ich dann nicht.
Das Buch bietet einen kleinen Spannungsbogen, bei dem die Autorin zwischenzeitlich aber durchaus wusste, wie sie ihn richtig einsetzen musste.
Das Ende hingegen gefiel mir überhaupt nicht und konnte mich somit auch nicht zufrieden stellen, da hätte man sich etwas besseres einfallen lassen können.